Nach UnwetterschädenErdwall soll Hürther Kita vor weiteren Überschwemmungen schützen
Hürth – Gleich zweimal innerhalb nicht mal eines Jahres wurde die Kita Vorwitznasen an der Herrenmühle nach schweren Unwettern von Wassermassen überflutet und weitgehend zerstört. Bevor das Holzbauwerk an der Straße An der Herrenmühle , das die Stadt gekauft und an den Träger Käpt’n Browser vermietet hat, nun ein weiteres Mal saniert wird, will die Stadtverwaltung Schutzmaßnahmen gegen künftige Hochwasser ergreifen und hat dazu ein Schutzkonzept bei einem Sachverständigenbüro in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor.
Beim Jahrhundert-Starkregen im Juli 2021 war die Kita zum ersten Mal überschwemmt und schwer beschädigt worden. Wassermassen, die aus Alt-Hürth bis zur Bonnstraße strömten, drangen über das Außengelände in das Gebäude und setzten das Holzhaus unter Wasser. Der Bodenaufbau wurde ebenso massiv beschädigt wie die Trockenbauwände.
Kita in Hermülheim wurde gleich zweimal überschwemmt
Die Sanierungsarbeiten waren bereits weit fortgeschritten, als am 15. Mai dieses Jahres erneut schwere Regenfälle über Hürth niedergingen. Das Wasser sei diesmal durch die geschlossenen Fenster in das Gebäude gedrückt worden, berichtet das Gebäudeamt. Die bereits wiederhergestellten Gebäudeteile seien dabei zerstört worden.
Die Kita liegt nach Angaben von Stadtbaudirektor Manfred Siry in einer der „Haupthochwasserproblemzonen“, ebenso wie der untere Teil des Hürther Bogens und die Bonnstraße. Bei Starkregen fließt das Wasser vom Knapsacker Hügel über Alt-Hürth in diesen tiefer gelegenen Bereich. Ratsherr Christian Karaus (FDP/FWH) fragte deswegen im Planungsausschuss, ob es nicht sinnvoller wäre, das Wasser bereits „an der Quelle abzuleiten“, etwa, indem es im Bereich der Grünflächen entlang der Duffesbachstraße zurückgehalten werde. Solche Überlegungen würden angestellt, erklärte Siry und verwies auf ein Starkregenkonzept, das bei den Stadtwerken in Arbeit sei.
Baukonjunktur und Materialmangel verzögern die Sanierung
Die Kita Vorwitznasen soll aber auch durch Maßnahmen direkt vor Ort geschützt werden. Auf Vorschlag des Sachverständigen will das Gebäudeamt einen 50 Zentimeter hohen Wall um das Kita-Grundstück herum aufschütten, der das Regenwasser abhält und zur Straße ableitet. Außerdem soll das Gefälle des Außengeländes derart geändert werden, dass das Wasser künftig nicht mehr auf das Gebäude zufließt. Laut Gebäudeamtsleiter Christian Stähler soll zeitnah mit dem Wiederaufbau der Kita begonnen werden. Im Sommer 2023 sollen die Kinder, die aktuell in der ehemaligen Lebenshilfe-Kita an der Hermülheimer Straße in Gleuel betreut werden, zurückkehren können.
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Größere Baustellen im Zusammenhang mit Wasserschäden hat das Gebäudeamt noch an der Kita Farbenland in Kalscheuren sowie an der Brüder-Grimm-Schule in Gleuel, der Wendelinusschule in Berrenrath, der Carl-Orff-Grundschule in Alstädten/Burbach und der Clementinenschule in Alt-Hürth. Verzögerungen führt das Gebäudeamt auch auf volle Auftragsbücher bei Bauunternehmen und Materialengpässe zurück.
Bereits abgeschlossen werden konnten die Sanierungsarbeiten an der Kita Hürther Strolche in Hermülheim, die Anfang Oktober den Betrieb wieder aufgenommen hat. Auch am Ernst-Mach-Gymnasium sind die Wasserschäden beseitigt.