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Schwere Vorwürfe gegen NachhilfelehrerZwölfjähriger aus Hürth sagt im Missbrauchsprozess aus

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt den Eingang zum Landgericht und Amtsgericht auf dem Gelände des Justizzentrum Köln an der Luxemburger Straße.

Vor dem Landgericht wird gegen einen 61-Jährigen aus Hürth verhandelt. Er soll sich an Nachhilfeschülern vergangen haben.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte vor dem Kölner Landgericht ein Zwölfjähriger aus. Ihn soll ein 61 Jahre alter Nachhilfelehrer missbraucht haben.

Vor dem Kölner Landgericht ging am Mittwoch der Prozess gegen einen 61-Jährigen weiter, der in Hürth Kinder missbraucht haben soll, die zur Nachhilfe zu ihm gekommen waren. Der Mann, der gegenwärtig in Untersuchungshaft sitzt, wurde in Handschellen vorgeführt.

Ob mit seiner Anreise aus der Justizvollzugsanstalt alles gut geklappt habe, fragte zum Einstieg die Vorsitzende. Wegen eines anderen Verfahrens waren ungewöhnlich viele Sicherheitskräfte im Haus. „Es war nur etwas eng im Bus, wir mussten zu zweit in eine Kabine“, berichtete der Angeklagte.

Vorsitzende begleitet den Zeugen in den Saal

Für den zweiten Prozesstag stand zunächst die Vernehmung des Nebenklägers auf dem Programm. Der ist zwölf Jahre alt. Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten war er elf Jahre alt. Er soll eines von mehreren Missbrauchsopfern sein, die in der Anklage aufgeführt sind. Die Vorsitzende verkündete, die Kammer habe beschlossen, mit Blick auf die Interessen des Jungen die Öffentlichkeit während seiner Vernehmung auszuschließen: Sein Schutz überwiege gegenüber dem öffentlichen Interesse.

Kurz nachdem die Besucher den Saal verlassen hatten, öffnete sich noch einmal die Tür. Die Vorsitzende, die ihre Robe abgelegt hatte, steuerte das Treppenhaus an und kehrte etwas später in Begleitung einer Anwältin und eines schlanken Jungen im Jogginganzug zurück. „Wir gehen da jetzt rein und ich sage dir erst mal, wer wo sitzt“, kündigte sie ihm mit heller Stimme an, bevor alle drei das Verhandlungszimmer betraten.

Insgesamt 50 Tatvorwürfe

Nachdem der Junge etwa eine Stunde später wieder auf den Flur trat, wurde der Prozess weiterhin in nicht-öffentlicher Verhandlung fortgesetzt. Dem 61-Jährigen werden insgesamt 50 Taten zulasten verschiedener Jungen vorgeworfen, die die Staatsanwaltschaft in den Jahren 2021 und 2022 verortet. Nur zwei davon hatte der Angeklagte schon vor Aufnahme des Verfahrens gestanden.

Bei den Vorwürfen handelt es sich um Übergriffe, die im Zusammenhang mit körperlichen Konzentrationsübungen gestanden haben sollen. Wie der Angeklagte am ersten Verhandlungstag geschildert hatte, leitete er einige seiner Nachhilfeschüler an, auf einer Matte zu liegen und sich auf den Atem zu konzentrieren. Dabei habe er durch Druck auf den Bauch und streichende Bewegungen entlang der Beine das Ausatmen unterstützt.

Nur in einem Fall habe er von der Mutter eines Jungen die Rückmeldung bekommen: „Hören Sie mal, dem war das zu intim.“ Er habe dann von dieser Übung Abstand genommen: „Das hat mich verwirrt und aufgeschreckt.“ Das Verfahren wird fortgesetzt.