Erftstadt-Liblar – Für Irmgard Ohlerth ist es eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Die neue Pächterin des Kiosks am umgestalteten Bahnhof in Erftstadt-Liblar ist nur einen Steinwurf entfernt von dem Geschäft aufgewachsen. Wo heute Pendler ihre Autos parken, stand einst ihr Elternhaus.
„Und wir hatten exakt die gleiche Postanschrift wie heute der Kiosk“, sagt sie. Vor einigen Jahren musste das Wohnhaus zusätzlichen Parkplätzen weichen. Nun ist die Bahnhofstraße 130 wieder da – und erneut eine entscheidende Adresse im Leben der Erftstädterin.
„Servicepunkt Gleis vier“
Für ihre Kundschaft ist diese Geschichte aber nur eine Randnotiz. Sie werden den Laden mit dem kleinen Café unter dem eigentlichen Namen kennenlernen: „Servicepunkt Gleis vier“. Die Idee, den Kiosk so zu nennen, stammt von Ohlerth. „Das lag nahe. Erstens wegen der Lage und zweitens, weil ich aus einer Eisenbahnerfamilie stamme“, erklärt die gebürtige Liblarerin, deren Vater Schaffner und Schrankenwärter war. Ohlerth hat eine ganz andere berufliche Laufbahn hinter sich. Sie war schon als Marktfrau tätig und führt seit 14 Jahren die Gaststätte „Mittelpunkt“ am Bürgerplatz in Liblar.
Mit der Eröffnung des Kiosks wartet auf Ohlerth, die von Tochter Diana Hoffesommer unterstützt wird, also eine Doppelbelastung. Und schon zuvor gab es Ärger. Unbekannte hatten am Wochenende drei Scheiben des Gebäudes beschädigt. Nun wird über eine Videoüberwachung nachgedacht.
Neben den üblichen Artikeln wie Getränken, Zeitungen, Tabakwaren und Süßigkeiten werden im Kiosk auch Backwaren und warme Mahlzeiten sowie Fahrtickets angeboten. Zusätzliche Kundschaft soll die 45 Quadratmeter große Außengastronomie anlocken. „Wir werden sehen, ob sich unser jetziges Angebot bewährt. Wir sind auf jeden Fall für Anregungen sehr dankbar“, sagt die Liblarerin.
Die Stellplätze im neuen Fahrradparkhaus können übrigens ebenfalls im Kiosk gebucht werden, das montags bis freitags von 5.30 bis 18 Uhr geöffnet hat. Zudem befinden sich im gleichen Gebäude öffentliche Toiletten.
