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Schwere Schäden durch die FlutReal-Markt in Erftstadt bleibt noch Monate geschlossen

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Real in Erftstadt bleibt noch Monate geschlossen.

Erftstadt-Liblar – Zu den bei der Flutkatastrophe schwer in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden zählt auch Erftstadts größte Einkaufsstätte: der Real-Markt an der Gustav-Heinemann-Straße samt untervermieteten Ladenlokalen. Der Markt hat eine Verkaufsfläche von 8200 Quadratmetern. Seit der Flutkatastrophe ist das komplette Gebäude geschlossen. „Daran wird sich auch in den nächsten Monaten wohl nichts ändern“, erklärt Markus Jablonski, Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskommunikation.

Die Sanierung der Immobilie verzögere sich, weil es sehr schwer sei, bestimmte Ersatzteile zu bekommen. „Da geht es etwa um einen Trafo für die Hauptstromversorgung, dessen Lieferzeit aktuell mehrere Monate beträgt. Die kann man nicht einfach mal eben bestellen und sofort ist sie da“, berichtet Jablonski.

Zunächst musste der Statiker kommen und die Stützpfeiler der Tiefgarage auf Schäden überprüfen. Nach dessen Freigabe holten Mitarbeiter von real Lebensmittel für Fluthelfer aus dem Markt, um Solidarität zu zeigen. Etwa 35 packten mit an, um den verwüsteten Getränkehof aufzuräumen. Nachdem das Gebäude wieder betreten werden durfte, wurden auch die frischen Lebensmittel, wie z.B. Molkereiprodukte entsorgt. Insgesamt füllte das Team vier Container voll, hinzu kam Sperrmüll.

95 Real-Mitarbeiter am Standort in Erftstadt freigestellt

Am Standort Erftstadt beschäftigt Real 95 Mitarbeiter. Nach der Unwetterkatastrophe wurden die Mitarbeiter freigestellt. Zunächst sollte sich jeder um sein Zuhause, Familie, Nachbarn und Freunde kümmern. Insgesamt wurden rund sechs Millionen Liter Wasser abgepumpt. Dennoch ist das 1994 errichtete Gebäude nach Aussage des Statikers nicht unterspült und damit auch nicht einsturzgefährdet.

Die Flut hat aber im Technikraum nicht nur sämtliche Leitungen abgerissen, sondern nach Auskunft des Unternehmens auch den 30 Tonnen schweren Wassertank der Sprinkleranlage verschoben. Lebensmittel, die bis Ende August haltbar waren, wurden an Helfer des Roten Kreuzes gegeben, die die Waren in den Katastrophengebieten verteilten.

Tagelang Security am Real-Markt in Erftstadt

Auch dem örtlichen Karnevalsverein wurden für ihre mobile Suppenküche Lebensmittel gespendet. Waren, die längerfristig bis Ende März 2022 haltbar sind und unbeschädigt waren, wurden an andere Real-Märkte verschickt – insgesamt 200 Paletten. Da auch die Brandmeldeanlage nicht ohne Strom funktionierte, waren Tag und Nacht ein Security-Mitarbeiter und eine Brandwache vor Ort.

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Zwei Wochen nach dem Unwetter durfte sich der Real-Markt dann für eine Notstromversorgung an das Stromnetz der Stadt hängen. Inzwischen ist es im Markt ruhiger geworden. Einige Mitarbeiter arbeiten mittlerweile in anderen Märkten, viele sind aber weiterhin bei vollen Bezügen freigestellt. Sie sind in ihrem Zuhause oder bei Verwandten, aber immer noch mit Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau beschäftigt.