Kommentar zum Hochwasser in BlessemFehlersuche ja, Schuldzuweisung nein
- Nach dem Hochwasser in Blessem hat es eine emotionale Bürgerfragestunde gegeben.
- Noch immer ist unklar, wann wo die Sirenen geheult haben – oder auch nicht.
- Unsere Autorin findet: Schuldzuweisungen bringen jetzt niemanden weiter.
Die Nerven liegen immer noch blank – bei den Menschen, die in der Flut so vieles verloren haben, aber auch bei denen, die in den dramatischen Tagen die Verantwortung für die Stadt getragen haben und sie immer noch tragen. Entsprechend emotional war mancher Redebeitrag in der Ratssitzung.
Wann wo die Sirenen geheult haben oder auch nicht, wird sich vermutlich kaum mehr klären lassen. Die Feuerwehr versichert glaubhaft, sie habe Alarm ausgelöst. Bürger sagen ebenso glaubhaft, sie hätten davon nichts gehört. Dass die Feuerwehr keine Kapazitäten hatte, mit Lautsprecherwagen durch die Straßen zu fahren, leuchtet ein.
„Es geht darum, auf das nächste Hochwasser besser vorbereitet zu sein“
Die Leistung der Einsatzkräfte vor Ort kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Die Männer und Frauen haben Unvorstellbares geleistet. Manch einer von ihnen hat sein Leben riskiert, um andere zu retten. Kritik an ihnen verbietet sich.
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Jenseits von Kritik ist aber Aufklärung gefragt. Es muss geklärt werden, wo es Lücken in den Meldeketten gab, wo man Bürger besser, schneller hätte warnen müssen. Und auch, ob bei Genehmigung und Betrieb der Kiesgrube alles richtig gelaufen ist. Fehler müssen gesucht werden, Schuldzuweisungen bringen keinen weiter. Denn es geht darum, auf das nächste Hochwasser besser vorbereitet zu sein. Und das kommt bestimmt.