Erftstadt-Liblar – Das im Sommer 2017 eröffnete Fahrrad-Parkhaus sollte ein Vorzeigestück für das Mobilitätskonzept des neugestalteten Liblarer Bahnhofs und seines Umfelds sein. Doch das Angebot, sein Fahrrad dort sicher und wetterfest – und kostenpflichtig – unterzustellen, nehmen viel weniger Menschen an als erhofft. Die Stadt und das Unternehmen Regionalverkehr Köln (RVK) erarbeiteten daher „Planungshilfen zur besseren Auslastung“.
Monats- und Jahresmiete für Fahrradparkhaus in Erftstadt-Liblar wird angepasst
Neben einem Park-and-Ride-Platz mit etwa 570 (kostenfreien) Auto-Stellplätzen, der meist gut ausgelastet ist, gibt es 40 Anlehnbügel für 80 Fahrräder im Freien. Viele stellen ihre Räder aber irgendwo in unsystematischer Form vor dem Bahnhof ab.
Das Fahrradparkhaus hat zwei Ebenen, die obere wird kaum genutzt. Die untere findet deutlich mehr Zuspruch, hier können die Räder leichter und schneller eingestellt werden. Derzeit gilt folgende Preisstaffelung: Ein Tag kostet einen Euro, für einen Monat sind fünf Euro zu entrichten. Für das obere Parkdeck wurden bisher jährlich 30 Euro verlangt und für das untere 50 Euro. Die Einnahmen aus Verpachtungen im Fahrradparkhaus sind für die Stadt überschaubar. Sie betragen 6312 Euro im Jahr, abzüglich der Kosten für die Betreiberfirma der Zugangssoftware (3570 Euro). Nun soll auf Vorschlag der Stadtverwaltung eine Preissenkung für mehr Kunden sorgen.
Der Ausschuss für Mobilität und Straßen beschloss auf Vorschlag der Stadt, den Jahresbeitrag für oberes wie unteres Parkdeck auf einheitlich 30 Euro festzusetzen, der Monatsbeitrag sinkt auf drei Euro. Der Ausschuss für Mobilität und Straßen folgte dem Vorschlag. Ab wann die Preise angepasst werden, ist noch nicht bekannt.
Kostenloses Schnupperabo für Fahrradparkhaus wird geprüft
Im Konzept, das Stadt und RVK erarbeitet hatten, wird zusätzlich empfohlen, das Parkhaus in der Öffentlichkeit und auf der Homepage der Stadt intensiv zu bewerben, Buchungsmöglichkeiten auch im Bahnhofskiosk zu schaffen und eine App zu entwickeln, um auch so unkompliziert buchen zu können. „Die REVG hat ihre Zustimmung erklärt, dies umzusetzen. Neben der Eingabe des derzeit notwendigen PIN-Codes besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Anlage mit einem QR-Code auszustatten“, erläuterte Baudezernentin Monika Hallstein.
Überdies wird ein kostenloses Schnupperabo für einen Monat geprüft. Bereits in der vorherigen Ausschusssitzung war die Stadt beauftragt worden, mit dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) als Fördergeber zu klären, ob eine Umwidmung von Pkw- zu Fahrrad-Stellplätzen förderschädlich sei. Prompt kam die Absage des NVR mit der Begründung, Pkw-Stellplätze würden dringend benötigt. Die Stadt müsse an geeigneter Stelle auf eigene Kosten weiteren Parkraum für Fahrräder schaffen.