In einer Bürgerversammlung am 15. November sollen die Nachbarn ihre Meinung zum geplanten „Ville Wohnquartier“ sagen.
LiblarÄrger um Bebauungsplan in Erftstadt – Bürger wollen mitreden beim „Ville Wohnquartier“
Das „Ville Wohnquartier“ wird das Gesicht Liblars verändern. 156 Wohneinheiten entstehen auf der 3,3 Hektar großen Fläche, die an die Kreisstraße 44, die Waldorfschule und die Schrebergärten angrenzt. Bei einer Bürgerversammlung am Mittwoch, 15. November, 18 Uhr, in der Aula der Liblarer Realschule sollen die Pläne vorgestellt werden.
Bei vielen künftigen Nachbarn der Siedlung regt sich Unmut. Nicht über die Pläne an sich. „Es ist völlig in Ordnung, dass dort gebaut wird“, sagt beispielsweise Dr. Niels Maringer. Aber es gibt Kritik an Details der Planung – und an der Kommunikation der Stadtverwaltung. Denn das Datum der Bürgerversammlung ist erst seit 6. November auf der Homepage der Stadt veröffentlicht.
Erftstädter fürchten erhebliche Veränderungen im Wohnumfeld
Beschlossen worden ist die Veranstaltung am 17. Oktober in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses auf Antrag der FDP, angeregt von betroffenen Bürgern. „Eine Einbindung der Liblarer Bürger und insbesondere der direkten Anwohner erschien uns bei einem solch großen Projekt und den damit verbundenen erheblichen Veränderungen im direkten Wohnumfeld unerlässlich“, so Dr. Laura Tegtmeier, die an der Nelly-Sachs-Straße wohnt.
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Das „Ville Wohnquartier“ ist im Zusammenhang mit der Ansiedlung der Fachhochschule des Bundes zu sehen. Tatsächlich liegt die Fläche übrigens in der Gemarkung Bliesheim, auch wenn eine unmittelbare Anbindung an den Stadtteil Liblar gegeben ist.
„Das Gebiet liegt im Spannungsfeld zwischen kleinteiliger Wohnbebauung am Tannenweg im Norden und großmaßstäblicher, Wohnen und Bildung zugeordneter Bebauung des geplanten Ville Campus sowie der Waldorfschule und der bestehenden Wohnbebauung an der Nelly-Sachs-Straße im Süden“, heißt es in den städtischen Unterlagen zum Bebauungsplan 212.
Mangel an Parkplätzen und zu hohe Gebäude
Ein Kritikpunkt, den die Anlieger formuliert haben, ist die hohe Bewohnerdichte in dem geplanten Quartier. Auch die Höhe der Gebäude – bis zu vierstöckig sollen sie werden – macht einigen Leuten Bauchschmerzen. Vor allem aber geht es um Verkehrsfragen.
Es seien nur zehn Besucherparkplätze im gesamten Quartier geplant, heißt es in einem Flyer, der in den angrenzenden Straßen verteilt wurde. Die Bewohner der neuen Häuser könnten ihre Autos in der Tiefgarage abstellen, allerdings nur eines pro Wohneinheit. Schon das sei wenig realistisch, findet Niels Maringer.
Denn trotz der Nähe zum Bahnhof sei der Liblarer Stadtrand ein ländlicher Bereich, hier sei man aufs Auto angewiesen. Auch an der Kindertagesstätte, die am Schlunkweg entstehen solle, seien kaum Parkplätze vorgesehen. Er fürchtet erheblichen Verkehr im angrenzenden Wohngebiet, wenn die Eltern der Kita-Kinder oder auch Besucher des Quartiers nach Parkplätzen suchten.
Niels Maringer stellt klar, dass es ihm und seinen Mitstreitern nicht um Widerstand gegen das „Ville Wohnquartier“ gehe: „Wir wollen einfach nur ins Gespräch kommen. Wir sind daran interessiert, unser Wohnumfeld mitzugestalten.“