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ErftsprungMassiver Riss in Mauer am neuen Horremer Bahnhof

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Kerpen-Horrem – Der neue Bahnhof in Horrem ist architektonisch gut gelungen. Das sagen nicht nur Politiker und Bahn-Offizielle, sondern auch Zugreisende und Anwohner. Doch nun hat die Anlage im wahrsten Sinne des Wortes einen Riss bekommen, der manche beunruhigt. Besagter Riss hat eine Mauer auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs massiv gespalten. Dabei ist das Mauerwerk funkelnagelneu. Und auch eine Betonplatte, die zur Abdeckung auf der Stützmauer liegt, ist durchgebrochen.

Auch die Stadtverwaltung ist bereits auf den Schaden aufmerksam geworden. Das bestätigte Pressesprecher Erhard Nimtz auf Anfrage: „Bei den Erdbewegungen im Bereich des Horremer Bahnhofes handelt es sich um Auswirkungen des Horremer Sprungs.“ Mitarbeiter der Stadtverwaltung hielten die Schäden im Blick, versicherte Nimtz. Bei Gefahr im Verzug würden die entstandenen Risse auch umgehend repariert: „Zurzeit besteht aber durch den Riss keine Gefahr für die Menschen am Horremer Bahnhof.“

Erftscholle und Kölner Scholle driften auseinander

Dass der Horremer Sprung quer durch das Bahnhofsgelände verlaufe, sei schon länger bekannt, berichtete Nimtz weiter. „Der Horremer Sprung ist eine tektonische Verwerfung. Er gehört zum Erftsprung.“

Plastisch gesagt stoßen genau unter dem Horremer Bahnhof, im Volksmund „Hauptbahnhof des Rhein-Erft-Kreises“ genannt, die Erftscholle und die Kölner Scholle aufeinander. Weil diese Schollen auseinanderdriften, kommt es immer wieder zu Rissen und Bodenbewegungen. Fachleute rechnen beim Erftsprung im Bereich Horrem mit Bewegungen von 0,9 Millimeter pro Jahr.

Unterirdische Brücke für Schnellzüge

Auch beim Bau des Bahnhofes und der Gleise hat man auf diese Bewegungen zwischen der Erftscholle und der Kölner Scholle reagiert.

So gibt es zum Beispiel sogenannte „Schienenauszüge“, damit die beiden eisernen Stränge, über denen der Bahnverkehr donnert, sich ausdehnen können.

Unter den durchgehenden Hauptgleisen der Schnellfahrstrecke im Horremer Bahnhof verbirgt sich sogar eine unterirdische Brücke, die über den Horremer Sprung führt. Über dieses im Erdreich verborgene, hydraulisch einstellbare Brückenbauwerk rasen dann die Schnellzüge.