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Bunker in ErftstadtBetonbunker könnten im Stadtgarten aufgestellt werden

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Erftstadt – Die Frage, was mit den bei Bauarbeiten in Liblar entdeckten Einmann-Bunkern geschehen soll, wird weiterhin diskutiert. Eine Mehrheit im Ausschuss für Stadtentwicklung sprach sich dafür aus, wenigstens ein oder zwei der drei entdeckten Betonbauten in Erftstadt zu belassen und als Mahnmal gegen den Krieg im Stadtgarten aufzustellen. Diesen Antrag hatte die SPD gestellt.

Das Rheinische Bahnmuseum hatte vorzeitig einen der Bunker abtransportieren lassen, um ihn auf eigenem Gelände in Köln präsentieren zu können. Laut Erftstädter Verwaltung war es zu dem Schritt aufgrund von Kommunikationsproblemen gekommen. Das Bahnmuseum sei aber bereit, den Bunker wieder zurückzubringen. Bunker dieser Art waren einst vorwiegend entlang von Bahnstrecken, die als vordringliches Angriffsziel galten, postiert worden.

Zufluchtsort für Arbeiter

Wie die Verwaltung erklärte, sei nicht gesichert, ob die Bunker mit der Bahntrasse der Kohlenbahn Flutsch in Verbindung gestanden haben. Denn die Bahnstation in Frauenthal sei rund 300 Meter weit entfernt gewesen, also zu weit, dass Fahrgäste bei einem Fliegerangriff schnell in einen Bunker hätten flüchten können. Wahrscheinlicher sei, dass die Menschen, die in den an der Hauptstraße angesiedelten Betrieben arbeiteten, sich im Notfall in Sicherheit bringen wollten. Der Stadt liegt ein Antrag des Landschaftsverbands auf Eintragung der Splitterschutzzellen in die Denkmalliste der Kommune vor. Dieser sei „recht oberflächlich begründet“, ließ Bauordnungsamtsleiter Peter Overhoff durchblicken. Dennoch werde die Denkmalwürdigkeit geprüft. Daher hat der Ausschuss eine Entscheidung über die weitere Verwendung der Bunker vertagt.

Unterdessen hat sich auch der Bliesheimer Rohmedräjer-Club zu Wort gemeldet. Der Club plane seit langem, am Eingang zum Lauerbusch an der Kreisstraße 45 eine Gedenkstätte mit einer Informationstafel und einer Ruhebank einzurichten. Vorsitzender Willi Pütz : „Zu dieser Informationstafel würden wir gerne einen dieser Einmannbunker aufstellen, da diese im Jahr 1969 aus dem Lauerbusch abtransportiert und unserer Kenntnis nach zu einem Abstellplatz nach Liblar verbracht wurden. So gehen wir davon aus, das es sich bei den in Liblar gelagerten Bunkern um die Objekte aus dem Lauerbusch handelt.“ Seit Jahren sammele er Informationsmaterial über den Lauerbusch. Die Bunker hätten vor den Häusern Nummer sechs und zwölf gestanden. Der Rohmedräjer-Club würde sich verpflichten, für die Pflege dieser Gedenkstätte zu sorgen.

Inzwischen ist geklärt, wem die Bunker gehören. Die Verwaltung betont, sie sei Eigentümerin. Denn zum Zeitpunkt des Fundes sei der Kaufvertrag zwischen dem Investor, der ein Senioren- und Pflegeheim an der Bliesheimer Straße bauen will, und der Stadt noch nicht notariell beurkundet gewesen.