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Kidical-Mass-TourKlingelnde Demo in Kerpen macht auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind einige Radfahrer, die mit ihren Lastenrädern und Drahteseln eine Straße entlang fahren.

Rund 60 Fahrradfans aller Altersgruppen starteten auf der Horremer Hauptstraße ihre Kidical-Mass-Tour. Sie wünschen sich auch in Kerpen mehr Straßen und Wege, auf denen man sicher radeln kann.

Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer initiieren in Kerpen eine Aktion, um mehr Rücksicht und Rechte für Radfahrer einzufordern.

Jetzt hat die weltweite Bewegung auf Rädern auch die Kolpingstadt erreicht: Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten am Sonntagnachmittag bei der ersten Kerpener „Kidical Mass“-Tour emsig in die Pedale und bekräftigten laut klingelnd ihren Wunsch nach einer fahrradfreundlicheren Gestaltung des öffentlichen Raums.

Bessere Radwege und mehr Fahrradstraßen, mehr Tempo 30 auch auf Hauptstraßen, mehr autofreie Gebiete, sichere Fahrradabstellplätze, weniger Durchgangsverkehr in Wohngebieten, mehr Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger insbesondere auf Schulwegen – das sind nur einige Forderungen, die Aktionsbündnisse in vielen Ländern seit Jahren bei großen Fahrraddemos aufstellen.

Unfälle in Köln dienten als Weckruf

Im Rhein-Erft-Kreis gehört der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC) zu den treibenden Kräften der „Kidical Mass“-Bewegung, allen voran Anja Georg. „In Köln hat es im Jahr 2018 eine Ballung von tödlichen Verkehrsunfällen mit Radfahrerinnen und Radfahrern gegeben. Das war mein persönlicher Weckruf“, erklärt die Vorsitzende der Kerpener ADFC-Ortsgruppe, „dass sich vor allem Kinder und Jugendliche freier und sicherer im Straßenverkehr bewegen können, gehört für mich zu den Kernpunkten der allseits geforderten Mobilitätswende.“

Nachdem sie mit ihrem Team bereits „Kidical Mass“-Demos in Bedburg, Frechen und Brühl organisiert hatte, wurde Anja Georg nun auch in ihrer Heimatstadt aktiv. Auch dort präsentierten sich die Rad-Aktivisten freundlich und fröhlich im Auftreten, aber klar und deutlich in ihrer Positionierung. Treffpunkt war der Friedrich-Ebert-Platz in Horrem. Eltern mit Kindern prägten das bunte Bild, aber auch ältere Fahrradenthusiasten reihten sich in den Pulk ein. Nicht wenige Radler rollten mit Lastenrädern oder Rädern mit Kinderanhängern herbei.

„Die Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen sind in Kerpen für Radlerinnen und Radler insgesamt gar nicht so schlecht“, meint Anja Georg, „problematischer sieht es in den Ortszentren aus. Hier gibt es doch relativ viele enge Straßen mit viel Autoverkehr, wo man sich auf dem Rad sehr unsicher fühlt. Ein bisschen mehr Rücksichtnahme der Autofahrenden würde zuweilen schon helfen. Auch mal ein Stück langsam hinter einem Radler herzufahren und erst dort zu überholen, wo es gefahrlos mit genügend Sicherheitsabstand möglich ist, das ist doch eigentlich nicht zu viel verlangt.“

Los ging die etwa zehn Kilometer lange Radtour bei brütender Hitze auf der Horremer Hauptstraße. Dort ist das Radeln im Alltag kein großes Vergnügen, doch diesmal hatten die Pedaltreterinnen und -treter dank polizeilicher Absicherung dort und auf anderen stark frequentierten Straßen Vorfahrt. Über Sindorf fuhr die Gruppe zum Tierpark in Quadrath-Ichendorf, wo bei einem Zwischenstopp kühle Erfrischungen gereicht wurden. Im Ziel in Horrem warteten ADFC-Mitglieder bereits an einem Infostand. Eine Malaktion und ein Fahrsicherheitstraining für die Kinder rundeten die gelungene Aktion ab.