Rhein-Erft-Kreis – In der Kronen-Apotheke ist alles bereit: Online können ab sofort dort Termine für die Corona-Schutzimpfung gebucht werden. Gleiches gilt für die Apotheke in der Giesler-Galerie in Brühl. Zusammen leiten die Apotheker Michael Marxen und Dr. Klaus Ruberg die Kronen-Apotheke Marxen OHG.
„Mit einem Ansturm für Corona-Schutzimpfungen in Apotheken ist aktuell aber nicht zu rechnen“, sagt Marxen. Das Impfangebot in der Region sei gut.Sowieso sehen sich die Apotheker nicht als Konkurrenz, sondern lediglich als Unterstützung für die lokalen Ärzte.
Rhein-Erft-Kreis: 25 Apotheken bieten Impfungen
„Vielleicht fühlen sich mit diesem niederschwelligen Angebot Menschen angesprochen, die zuvor aus unterschiedlichen Gründen nicht erreicht werden konnten“, hofft Marxen. Studien aus anderen Ländern hätten ergeben, dass überall dort, wo in Apotheken geimpft werde, die Impfquote generell höher sei.
Als Apotheker weiß Marxen, dass von allen rund 18.000 Apotheken in Deutschland in dieser Woche lediglich 480 Apotheken an den Corona-Impfstart gehen. Andere Zahlen hat Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein-Westfalen. Etwa ein Viertel der Apotheken im Land sei jetzt bereit. Im Rhein-Erft-Kreis werden von den 97 Mitgliedsapotheken nach aktuellem Stand 25 Apotheken die Corona-Schutzimpfung anbieten. Preis geht aber davon aus, dass bis März jede zweite der 4000 Apotheken in Nordrhein-Westfalen in das Impfprogramm steigen kann. Sollte die Nachfrage dann steigen, etwa wegen einer vierten Impfung oder eines an Omikron angepassten Impfmittels, seien die Apotheken bereit.
25 Apotheken im Rhein-Erft-Kreis impfen
Geimpft werde zurzeit mit den Vakzinen von Biontech und Moderna. Moderna stehe zurzeit unbegrenzt zur Verfügung, sagt Marxen. Genauso wie die Ärzte könnten Apotheken derzeit wöchentlich maximal 240 Dosen Biontech-Impfstoff ordern. Marxen geht aber nicht davon aus, dass diese Mengen zunächst ausgeschöpft werden. „Die Impfnachfragen laufen in Wellenbewegungen, und derzeit sind zusätzliche Impfstellen eigentlich verzichtbar.“ Ein Anstieg erwartet er jedoch, wenn der zweite Booster kommt und wenn das an Omikron angepasste Impfmittel seine Zulassung erhält. „Dann werden alle Kapazitäten gebraucht“, sagt er.
In der Kronen-Apotheke hätten sechs seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zusatzausbildung absolviert, zwei weitere aus der Giesler-Apotheke seien entsprechend geschult worden. Durch die Teilnahme an den Grippeschutzimpfungen hätten seine Teams auch schon gute Impferfahrungen.
Genau wie beim Grippeschutz gelte auch bei der Corona-Schutzimpfung, dass nur weitergebildete Apotheker beziehungsweise Apothekerinnen die Spritze setzen dürften. Marxen und Ruberg haben bereits bei den Corona-Impfaktionen in den Altenheimen geholfen, als Apotheker waren sie darüber hinaus im Impfzentrum in Hürth mit in der pharmazeutischen Leitung.