Brühl – Gerhard Wollank kommt fast täglich ins Rollen. Immer wieder setzt er sich auf sein Fahrrad. Er mag es, an der frischen Luft und in der Natur unterwegs zu sein. Aber ganz selbstverständlich ist das nicht. Denn der Rentner ist stolze 94 Jahre alt.
„Ich muss mich doch fit halten“, sagt er und schmunzelt. Extra dafür hat er sich vor rund zwei Jahren ein E-Bike-Dreirad gekauft. Durch den Elektromotor und Akku wird der Brühler beim Treten bis auf eine Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützt. Das funktioniert bis zu einer Reichweite von rund 100 Kilometern. Dann muss der Akku wieder geladen werden.
Über 6000 Kilometer auf dem Buckel
„So fühle ich mich sicher“, erzählt er. Sein Rad trägt dabei den schönen Namen „Easy Rider“. Mit ihm hat er bereits 6000 Kilometer zurückgelegt. „Ich fahre meist zwischen 15 und 25 Kilometer pro Stunde“, berichtet er. „Als ich das Dreirad gekauft habe, habe ich darauf geachtet, dass es einen starken Motor und eine gute Batterieleistung hat“, führt er aus.
Als diplomierter Physiker kennt er sich mit Elektroenergie ziemlich gut aus. Viele Jahre hat er in diesem Bereich als Professor an der Fachhochschule Köln unterrichtet.
Zu Hause in Brühl-Heide
Die Region ist Wollank sehr vertraut. Zwei von ihm selbst zusammengestellte Rundfahrten mit einer Länge von knapp 30 Kilometern absolviert er jede Woche. Hier führt eine Strecke durch die Berrenrather Börde und die andere nach Liblar, Bliesheim, Merten und wieder zurück nach Brühl-Heide, wo er zu Hause ist „Dabei bin ich auf der Straße sowie auf Feld- und Waldwegen unterwegs“, sagt er.
„Mir gefällt es, zu sehen, wie die Natur sich verändert.“ Für schlechteres Wetter hat er eine entsprechende Regenkleidung. Zu seiner Ausrüstung gehören ferner ein Navigations- und ein GPS-Gerät, um eine Orientierung mittels Satellitenortung zu haben. Denn über seine Strecken führt Wollank zu Hause Buch und fertigt selbst Karten am Computer an: „Ich will ja auch geistig fit bleiben.“
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In die Pedale zu treten habe ihm schon in jüngeren Jahren Spaß gemacht. So ist er früher mit einem grünen Fallschirmspringerrad über Gebirgspässe geradelt. Dieses Klapprad, welches beim Militär genutzt wurde, besitzt er immer noch. Es wird heute von einer Tochter genutzt. „Darauf könnte ich nicht mehr fahren“, gesteht er. „Das wäre mir doch zu wacklig“. Dagegen sei das E-Bike-Dreirad eine sanfte Angelegenheit.