Beim Flugplatzfest gibt es ein Programm für große und kleine Freunde des Segelfliegens. Mehrmals am Tag werden auch Mitflüge verlost.
Mit SelbstversuchDas erwartet die Besucher des Flugplatzfestes in Bergheim-Paffendorf
Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit. Anders als bei Ikarus in der griechischen Mythologie, der Federn mit Wachs an einem Gestell anklebte, bedient sich der Luftsportclub (LSC) Erftland längst moderner Segelflugzeuge, um sich ohne Motorkraft in die Höhen aufzuschwingen. Beim Flugplatzfest können Interessierte nicht nur den Flugbetrieb beobachten, sondern auch selbst hinter einem erfahrenen Piloten in einen Flieger steigen und die Umgebung aus luftiger Höhe betrachten. Am Samstag, 31. August, und Sonntag, 1. September, findet - traditionell am ersten Septemberwochenende - der Flugtag ab 10 Uhr auf dem Vereinsgelände am Fuß der Wiedenfelder Höhe statt.
Bergheim: Luftsportclub lädt zum Flugplatzfest
Kinder und Erwachsene dürfen sich in die Segelflugzeuge und einen Simulator setzen. Kindgerecht können Modellflugzeuge gebastelt werden und es gibt einen Flugwettbewerb für die kleinen Konstrukteure der Modelle. Und es gibt Gelegenheit, mit dem erfahrenen Fluglehrer und Vereinschef Thomas Wartha, der seit 2001 mit 82 Kilometern pro Stunde den deutschen Geschwindigkeitsrekord im 500-Kilometer-Dreiecksfliegen hält, in die Luft zu gehen und nahezu lautlos über der Region Kreise zu ziehen. Mehrmals am Tag werden auch Mitflüge im Segelflugzeug verlost.
Wer gerne selbst in die Luft gehen möchte, kann schon ab 30 Euro einen Flug im Segelflugzeug mitmachen. Es gibt auch die Gelegenheit, mit Motorflugzeugen, die Platz für drei Fluggäste bieten, sich in die Vogelperspektive zu begeben. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Nicole Lauer vom LSC-Vorstand weist jedoch darauf hin, dass es Wartezeiten geben kann.
Auf dem Flugfeld und vor dem Hangar wird Moderator Frank Thies spektakuläre Kunstflüge mit Modellflugzeugen kommentieren. Ein abwechslungsreicher Flugbetrieb wartet auf die Besucher und wird für die Gäste von erfahrenen Piloten kommentiert. Außerdem gibt es sehr viele Informationen rund ums Fliegen. Für das leibliche Wohl bereiten die Mitglieder des LSC warme Speisen, kühle Getränke, Kaffee und selbst gebackene Kuchen vor.
Der Eintritt ist an beiden Flugtagen kostenlos, ebenso das Parken auf den umliegenden Parkplätzen. Zu erreichen ist das Flugplatzgelände über die Landesstraße 361, von der die ausgeschilderte Zufahrt am Kreisverkehr vor Paffendorf abzweigt. Weitere Informationen gibt es hier.
Der Selbstversuch
Wie von Geisterhand gezogen, wird der Segler „Stadt Bergheim“ von einer Seilwinde in die Lüfte katapultiert. Unser Reporter Dietmar Fratz durfte mit Vereinschef und Fluglehrer Thomas Wartha ein Runde über Bergheim drehen. Nach gut 50 Metern strammer Beschleunigung zieht Wartha den Flieger steil in die Höhe.
Wenige Augenblicke später klinkt er das Schleppseil aus. Schnell hat der erfahrene Pilot Thermik gefunden und der Segler gewinnt nahezu lautlos an Höhe. Nur der rauschende Wind, den die 17 Meter messenden Tragflächen den Aufwind nutzend durchschneiden, begleitet den Flug. Es ist gut warm unter dem Plexiglas-Dach und unter den Gurten für Fallschirm-Rucksack und Anschnallvorrichtung.
Das leicht mulmige Gefühl vor dem Start weicht schnell der Freude über die ungewohnten Perspektiven von oben auf Schloss Paffendorf, das Peringsmaar, den alles beherrschenden Tagebau und die Städte und Dörfer rund um das Flugplatzgelände. 400, 410, 420…500 Meter: Mit starker, gewöhnungsbedürftiger Schräglage schraubt sich der Flieger in die Höhe. Wartha weist auf ferne Landmarken hin: „Hinten auf 11 Uhr sehen wir den Düsseldorfer Fernsehturm, weiter links die Skihalle in Neuss.“ Das Bergische und Sauerland, die Eifel und der vordere Niederrhein schieben sich ins immer neue Blickfeld.
Die Städte sehen aus der Vogelperspektive ganz anders aus, es braucht eine kurze Orientierung, bis ich das Aachener Tor in Bergheim erblicke. Die Erft schlängelt sich idyllisch durch die Orte und Auen, das Band der Autobahn zieht sich von Nord nach Süd. Nach einer knappen halben Stunde bittet Wartha beim kleinen Mobil-Tower des Flugplatzes um Landeerlaubnis, und keine fünf Minuten später habe ich nach sanfter Landung auf der leicht ruckeligen Graspiste wieder festen Boden unter den Füßen. Und die Gewissheit im Gepäck, dass das Erlebnis nach Wiederholung ruft. (ftz)