Erika und Hermann Korten gaben sich vor 60 Jahren das Ja-Wort. Sie lernten sich im Sommer 1962 im idyllischen Kleinwalsertal kennen.
Eine Sommerferien-LiebeErika und Hermann Korten aus Bedburg feiern Diamanthochzeit

Im Kleinwalsertal trafen sich Erika und Hermann Korten im Sommer 1962 zum allerersten Mal.
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Es war im Sommer 1962, als sich Erika Brockhoff und Hermann Korten in einem Hotel im idyllischen Kleinwalsertal begegneten. Beide verlebten ihre Sommerferien dort. Zu Hause war er in Büsdorf, sie in Bremen-Bassum. Abends, im Hotel, kam es zu einem regen Gedankenaustausch.
Hermann Korten war als Schlosser im Kraftwerk in Fortuna angestellt, Erika Brockhoff nach einer kaufmännischen Ausbildung als Kontoristin tätig. Sie hatten sich viel zu erzählen, fanden sich sympathisch. Dann trennten sich ihre Wege. Nach acht Wochen fand sie dann im Postkasten einen Brief mit vielen Bildern und dem Wunsch, sie wiedersehen zu wollen. Es entstand nicht nur ein reger Briefwechsel, er trat auch oft die Reise von Büsdorf nach Bassum an.

Das Paar an seinem Hochzeitstag im Juli 1965. (Repro)
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„Dann hat sich das so ergeben“, sagt Erika Korten heute im Rückblick. Das Paar verlobte sich am 26. Juli 1964, lebte aber nach wie vor getrennt. Am 12. April 1965 gaben sie sich dann das Ja-Wort standesamtlich und am 2. Juli 1965 kirchlich in Bassum. Sie bezogen eine kleine Wohnung im Haus seiner Eltern. Und schon wurden sie wieder getrennt. Hermann Korten musste für 18 Monate seinen Wehrdienst ableisten, zunächst in Germersheim, dann in Nörvenich.
Sie zog es wieder zurück in ihr Elternhaus nach Bassum und an ihren alten Arbeitsplatz. 1967 erhielten sie eine Werkswohnung von RWE in Rheidt-Hüchelhoven, sie arbeitete fortan als Sekretärin in einem Architekturbüro, er absolvierte bei RWE in Niederaußem seine Ausbildung zum Kraftwerksmeister und war dort bis zu seiner Pensionierung tätig.
1972 kam Tochter Melanie zur Welt, und sechs Jahre später bezogen sie ihr Eigenheim in Bedburg. Sie sind viel gereist, im Sommer gern an die Nord- und Ostsee, im Winter zum Wintersport nach Sölden. Am 3. Juli 1988 dann der grausame Einschnitt in ihrem Leben: Tochter Melanie verunglückte mit ihrem Fahrrad tödlich kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Sie würde sicher ihren Eltern heute hilfreich zur Seite stehen, denn die 86-jährige Erika Korten ist durch mehrere schwere Operationen nicht mehr beweglich.
Der 83-jährige Hermann Korten ist für seine Frau rund um die Uhr da, ihre Stütze und ihr Halt. „Jetzt hat er mich am Hals“, sagt die Seniorin dennoch verschmitzt. Zwischendurch widmet er sich seiner umfangreichen Eisenbahnanlage, ist obendrein ein Computerfreak und liebt seinen Garten. „Wir haben uns immer gut ergänzt“, sagen die Eheleute, die ihre Diamanthochzeit heute in aller Ruhe gemütlich zu Hause feiern.