Das Projekt Mitfahrbänke, das anderswo schon erprobt ist, kommt nach Rösrath. Die Bänke sollen eine Verbindung in relativ entlegene Ortsteile schaffen.
MobilitätMitfahrbänke in Rösrath schaffen Anbindung für entlegene Ortsteile
Ein neues Angebot zur Mobilität in Rösrath sind Mitfahrbänke. Sie sind an fünf Standorten aufgestellt: am Veurneplatz (direkt vor dem Rewe-Supermarkt), am Breslauer Ring, in Bleifeld, Unterlüghausen und Oberlüghausen. Ein weiterer Standort in Stöcken soll folgen. Das Konzept ist einfach und in Kommunen wie Kürten, Odenthal und Overath auch schon erprobt: Wer sich auf eine Mitfahrbank setzt, signalisiert damit den Wunsch, von anderen im Auto mitgenommen zu werden. Neben jeder Rösrather Mitfahrbank steht zudem ein Wegweiser mit Klappschildern, mit denen sich das gewünschte Fahrtziel einstellen lässt. Als Ziele stehen die anderen Standorte von Mitfahrbänken zur Verfügung.
Die Mitfahrbänke sollen die Ortsteile auf den Bergen rund um Hoffnungsthal, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar sind, anbinden – von dort lässt sich zumindest der Veurneplatz in der Hoffnungsthaler Ortsmitte anfahren. Andere Ziele im Stadtgebiet, die mit Bus und Bahn angebunden sind, stehen nicht als Ziel auf den Klappschildern, im Idealfall kommen die Beteiligten aber ins Gespräch und können sich somit auch über andere Ziele verständigen.
Die Initiative zu den Rösrather Mitfahrbänken ging vom Seniorenbeirat aus, die Stadt Rösrath und der Rheinisch-Bergische Kreis stiegen bei dem Projekt ein, beteiligt ist auch der Verein Leader Bergisches Wasserland, der mit den Kreisen Rhein-Berg und Oberberg bei der Förderung regionaler Projekte zusammenarbeitet.
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Der Sponsor Covestro stellte die Mitfahrbänke zur Verfügung, die Stadtwerke Rösrath übernahmen den Aufbau der Bänke vor Ort, sie wollen sie auch künftig in Ordnung halten. Hintergrund des Projekts ist, dass der Bürgerbus-Betrieb in Rösrath eingestellt ist und daher Bedarf besteht für ein Mobilitätsangebot in relativ abgelegenen Ortsteilen.
Seniorenbeirat empfiehlt Ausprobieren
Nun hoffen die Initiatoren, dass die Idee angenommen wird – von weniger mobilen Menschen ebenso wie von denen, die mit dem Pkw unterwegs sind und andere mitnehmen können. Seniorenbeirats-Vorsitzende Heidi Meurer hat vor allem alte Menschen im Blick, die das Angebot nutzen könnten. Sie müssten keine Hemmschwelle haben. „Sie sollen es einfach annehmen und ausprobieren“, empfiehlt Meurer.
Elke Günzel von der Stadtverwaltung hofft, dass sich schnell herumspricht, dass es nun die Bänke gibt, und dass das Angebot genutzt wird. „Dass man sich kennt, könnte die Sache befördern“, sagt Günzel. „Es ist eine Art Nachbarschaftshilfe“, meint Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne). Sie hält das Mitfahrbänke-Projekt für eine „tolle Initiative“. Günzel kündigt an, dass die Stadtverwaltung sich ein Bild verschaffen werde, wie die Mitfahrbänke angenommen würden. Beschäftigte würden die Nutzung einen Vormittag lang ausprobieren. Anschließend könne die Stadt reagieren.
Wissenswertes über die Mitfahrbänke hat der Rheinisch-Bergische Kreis zusammengetragen, die Informationen sind auf einem Faltblatt nachzulesen. Es liegt an verschiedenen öffentlichen Stellen im Kreisgebiet aus und ist auch über die Internetseite der Stadt Rösrath abzurufen. Zu den Informationen gehört, dass die Mitfahrerinnen und Mitfahrer über die Kfz-Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters versichert sind. Der Rheinisch-Bergische Kreis empfiehlt die Nutzung für Mitfahrende ab 18 Jahren.
Im Kreisgebiet gibt es mittlerweile über 40 Mitfahrbänke. Die Gemeinde Kürten ist mit 15 Bänken die Kommune, in der die meisten Mitfahrgelegenheiten angeboten werden. In Odenthal gibt es bisher drei Bänke, in Overath eine einzige in Untergründemich. Im Nordkreis ist die Idee der Mitfahrbänke in Leichlingen, Wermelskirchen und Burscheid umgesetzt. Leichlingen verfügt über elf Bänke, Wermelskirchen über sieben, Burscheid über neun.