Ein angespanntes Verhältnis zu Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) hat die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (CDU) veranlasst, Rösrath zu verlassen.
Stadtverwaltung RösrathErfolgreiche Technische Beigeordnete wirft nach Konflikten das Handtuch
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Trotz erfolgreicher Tätigkeit verlässt die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (CDU) schon nach anderthalb Jahren die Stadt Rösrath.
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Die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (CDU) verlässt die Stadt Rösrath. Bereits zum 1. April wechselt sie zur Stadt Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis. Wie zu hören ist, hat sie der dortige Stadtrat einstimmig zur Technischen Beigeordneten gewählt. Lorenz ist erst seit Oktober 2023 in Rösrath tätig, damit wechselt sie schon nach anderthalb Jahren ihre Wirkungsstätte. Hintergrund ihrer Bewerbung in Meckenheim sind Konflikte und ein angespanntes persönliches Verhältnis zur Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne).
Die Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Schulze seien „der einzige schwerwiegende Grund“ für ihren Weggang aus Rösrath, sagt Lorenz auf Anfrage dieser Zeitung. „Ich hätte gerne die Projekte in Rösrath weiter vorangetrieben“, stellt sie fest. Ihr Wechsel sei aber gut für das Klima in der Rösrather Stadtverwaltung: „Der Konflikt, der zwischen der Bürgermeisterin und mir herrscht, überträgt sich auf das gesamte Rathaus.“ Lorenz empfindet „mittlerweile eine grundsätzliche Ablehnung“ vonseiten Schulzes. Ansonsten habe sie „tolle Fachbereichsleiter“ an ihrer Seite gehabt und auch gegenüber dem Stadtrat habe es „sehr gute und sehr konstruktive Gespräche“ gegeben. Angesichts des schwierigen Verhältnisses zu Schulze sei sie nach ihrer Wahl in Meckenheim aber „sehr erleichtert“, so Lorenz.
Erfolgreiche Arbeit von Bianca Lorenz
In ihrer kurzen Zeit in Rösrath hat die Technische Beigeordnete viele Projekte auf den Weg gebracht oder auch schon abgeschlossen: zusätzliche Gebäude in Container- und Modulbauweise für Gesamtschule und Gymnasium, das Technische Rathaus in Venauen, die Containerunterkunft für Flüchtlinge am Kammerbroich und die Weichenstellung für einen Neubau der Grundschule Hoffnungsthal. Trotz dieser Bilanz hält sich das Bedauern von Bürgermeisterin Schulze über den Weggang von Lorenz in Grenzen. „Jeder personelle Abgang ist ein Verlust für die Stadtverwaltung“, sagt Schulze, das gelte für Kita-Beschäftigte wie Beigeordnete.
Die Konflikte mit Lorenz findet sie nicht allzu gravierend: „Wenn man auf dem Weg zu erfolgreichen Projekten nicht immer eins ist, ist das nicht so ungewöhnlich“, sagt Schulze. Die Nachricht von Lorenz' Wechsel sei „überraschend“ gekommen, so Schulze, sie wolle der Beigeordneten bei dem Weggang bereits zum 1. April aber „keine Steine in den Weg legen“. Wann eine Neuausschreibung der Stelle erfolge, sei mit dem Stadtrat zu besprechen.
In der Kommunalpolitik ist das Bedauern über den Weggang von Lorenz indessen groß. CDU-Fraktionschef Marc Schönberger zeigt sich erschüttert darüber, dass eine „nicht erträgliche Stimmung in der Verwaltung“ dazu geführt habe, dass Rösrath eine erfolgreiche Technische Beigeordnete verliere. Die Verantwortung dafür trage die Bürgermeisterin: Sie habe schon maßgeblich dazu beigetragen, dass der frühere Erste Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU) seine Aufgabe nicht mehr weiter erfüllen konnte, damit sei der Weggang von Lorenz schon der zweite Fall von Beigeordneten mit CDU-Parteibuch. Die Stimmung in der Verwaltung sei „katastrophal“, stellt Schönberger fest.