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BebauungDie lange Liste der Rösrather Politik an den Investor für die Altvolberger Wiese

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Hier könnten bald Häuser gebaut werden - und auch eine Kita: Die Altvolberger Wiese.

Hier könnten bald Häuser gebaut werden - und auch eine Kita: Die Altvolberger Wiese.

Es dauerte, bis der Bebauungsplan „Altvolberger Wiese“ zur Entscheidung gestellt werden konnte – aber jetzt ist es soweit.

Der Bebauungsplan „Altvolberger Wiese“, dessen Beratung zweimal verschoben wurde, kommt nun im Planungsausschuss auf den Tisch. Der Ausschuss berät darüber in einer Sondersitzung am Montag, 4. März, 18 Uhr, im Bürgerforum Hoffnungsthal. Ursprünglich sollte das Thema bereits am 5. Dezember beraten werden, wegen der über 260 Seiten umfassenden Unterlagen forderte Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach aber eine Vertagung, erhielt tagelang keine Antwort der Stadtverwaltung und zog daher vor Gericht – ehe die Verwaltung den Tagesordnungspunkt zurückzog.

Er sollte daraufhin in einer Sondersitzung am 22. Januar behandelt werden, doch diese wurde verschoben: Grund dafür war laut Webseite der Stadt, dass „Grundlagen und Regelungen für den Erschließungsvertrag und das Planverfahren“ noch nicht vorlagen. Dieses Hindernis ist nun offenbar ausgeräumt, so kann die Beratung am 4. März erfolgen.

Gegner des Projekts beziehen Position

Im Vorfeld der Sitzung haben die Gegner des Projekts bereits Position bezogen. Die Fraktion ZLR lehnt den Bebauungsplan ab, sie vermisst soziale und ökologische Vorgaben – etwa die Schaffung von preisgebundenen oder seniorengerechten Wohnungen, die Errichtung klimagerechter Gebäude und den vollständigen Ausgleich des Eingriffs in Natur und Landschaft. Auch die Grünen haben bei der Abstimmung über die Offenlage des veränderten Bebauungsplans im Juni 2023 soziale und ökologische Einwände formuliert: Defizite seien, dass es für die geplante Kita „keinen Zeitplan“ gebe, dass nur eine recht kleine Mobilstation mit Leihfahrrädern und Carsharing eingerichtet werde und eine ökologisch sinnvolle Versorgung mit kalter Nahwärme nicht festgeschrieben sei.

Auch die Fraktion Fors-Park lehnt das Projekt ab. Sie argumentierte mit zusätzlichem Verkehr, fehlender Infrastruktur auch bei Kitas und Schulen sowie dem Eingriff in die Natur. Angesichts der erwarteten Mehrheit für das Projekt will sie aber „Verbesserungsvorschläge“ machen, um „das Beste für die Stadt rauszuholen“, wie Fraktionschef Yannick Steinbach sagt. Die Fraktion will nun erreichen, dass der Investor, der mit dem Verkauf von Grundstücken für 40 Häuser „ein Millionengeschäft“ mache, in einer Vereinbarung mit der Stadt zusagt, die geplante Kita kostenlos zu errichten und der Stadt zu überlassen.

Investor soll eine Kita auf eigene Kosten finanzieren

Da die Bebauung auch zusätzliche Infrastruktur erfordere, auch Kitaplätze für zusätzliche Familien, sei ein solcher Ausgleich durch den Investor „nicht unüblich“. Eine solche Vereinbarung müsste aber bis zur endgültigen Beschlussfassung über den Bebauungsplan, die am Montag erfolgen soll, vorliegen: Denn wenn die Stadt ein Baurecht für das Gebiet schafft, hat sie kein Druckmittel mehr. Wie zu hören ist, verhandelt sie mit dem Investor.

Fors-Park plädiert auch dafür die bestehende Kita Höhenweg an ihrem jetzigem Standort zu belassen und nicht in den Neubau auf der Altvolberger Wiese zu verlegen. Der Neubau solle als zusätzliche Kita errichtet werden. Es ergäbe sich aber das Problem, dass ohne Umzug der Kita Höhenweg keine Räume frei werden, die der benachbarte Offene Ganztag (OGS) der Forsbacher Grundschule braucht. Raum für die OGS müsste also anderswo geschaffen werden, Fors-Park nennt zwei angrenzende Flächen.