Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze will den Bürgersaal nicht für Veranstaltungen vermieten. Das sorgt für Unverständnis.
Veranstaltungen im BürgerforumRösraths Bürgermeisterin will Bürgersaal vorerst nicht vermieten
Die Stadt Rösrath vermietet den Bürgersaal, den Saal in der zweiten Etage des Bürgerforums Hoffnungsthal, zurzeit nicht für Veranstaltungen, zum Beispiel Konzerte – anders als in der Vergangenheit. Das hat für Unverständnis gesorgt, etwa bei der Singgemeinschaft Hoffnungsthal, die den Saal in früheren Jahren regelmäßig für Veranstaltungen genutzt hat. Die Singgemeinschaft wandte sich mit ihrem Anliegen, den Saal weiter mieten zu dürfen, an die Kommunalpolitik.
Sie reagierte damit auf eine Mitteilung von Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne), die erklärte, dass dies nicht möglich sei. „Nachvollziehbare Gründe dafür wurden uns nicht mitgeteilt“, stellte der Vorstand der Singgemeinschaft in einer E-Mail fest. Daraufhin machte sich insbesondere die CDU-Fraktion für das Anliegen des Chors stark. Wolfgang Büscher (CDU), stellvertretender Bürgermeister, erklärte, dass keine Änderung der Nutzungsordnung für den Bürgersaal erfolgt sei, eine Vermietung also grundsätzlich weiter möglich sei.
Rösrath: Raumnot der Stadtverwaltung
Im Stadtrat teilte Bürgermeisterin Schulze daraufhin mit, dass die Stadtverwaltung unter Raumnot leide. Zwei Räume in der ersten Etage des Bürgerforums, die früher für Ausschuss-Sitzungen zur Verfügung standen, würden inzwischen als Büros genutzt. Daher sei der Bürgersaal derzeit der einzige verfügbare Raum für Sitzungen und Besprechungen. Dieser könne daher nicht vermietet werden, weil „nicht sichergestellt“ sei, dass der Saal nach Vermietung „in ordnungsgemäßem Zustand“ sei.
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Schulze verwies darauf, dass diese Regelung nicht dauerhaft sei: Sobald das künftige Technische Rathaus in Venauen bezogen sei, was ab Jahresende 2024 zu erwarten ist, seien die aktuellen Raumnöte der Verwaltung behoben, und dann sei eine Vermietung des Bürgersaals auch wieder möglich. Schulze äußerte die Hoffnung, dass ihre Erklärung akzeptiert werde und die Diskussion damit beendet sei.
Unverständnis bei betroffenem Chor
Offen ist, ob die CDU nun die Sache auf sich beruhen lässt. In E-Mails an die Singgemeinschaft Hoffnungsthal erklärte CDU-Fraktionschef Marc Schönberger, er habe das Thema Bürgersaal vor der Stadtratssitzung bereits im Kultur- und Hauptausschuss angesprochen, aber keine veränderte Position der Stadt erreichen können. „Das Problem liegt ausschließlich in der Person der Bürgermeisterin, die sich gegen eine Vergabe des Bürgersaals sperrt“, stellte er fest.
Die Singgemeinschaft wiederum reagierte mit Unverständnis auf die Haltung der Verwaltung: Sie habe als „Ausweichort“ den Pfarrsaal der Versöhnungskirche gemietet, doch die Kosten seien „wesentlich höher“. Dass der Bürgersaal mitunter doch vermietet wird, zeigte zuletzt der CDU-Neujahrsempfang im Januar. Diese Ausnahme erklärte Schulze nicht.