KommentarVorsorge kann Rösrath zumindest vor erneuter Katastrophe schützen
Rösrath – Ein Jahr ist nun vergangen, seit die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 auch das Rösrather Stadtgebiet mit ungeahnter Wucht getroffen hat. Der Schaden lässt sich mit finanziellen Mitteln nur teilweise wiedergutmachen, der Verlust von Erinnerungen und anderes menschliches Leid, darunter ein Todesopfer, dagegen kaum. Doch immerhin lässt sich Vorsorge treffen, damit künftiger Starkregen und künftiges Hochwasser nicht solch katastrophale Folgen haben wie im Juli 2021.
Und da ist das Bewusstsein inzwischen geschärft, auch bei der Stadt Rösrath. Zunächst wurde viel geredet – bei Veranstaltungen des Vereins Lebenswertes Sülztal, der Stadtverwaltung und der Bürgerstiftung. Das war auch angebracht, doch es müssen Taten folgen. Und da kann sich die Bilanz der Stadt Rösrath durchaus sehen lassen. Für eine Retentionsfläche am Sülzbogen haben Verwaltung und Politik sehr schnell die Weichen gestellt. Weitere Ideen, die weniger naheliegend sind, werden verwaltungsintern immerhin geprüft.
Hohe Erwartungen an „Audit Hochwasser“
Wichtige Fortschritte sind auch von dem „Audit Hochwasser“ zu erwarten, das die Politik immerhin bereits beschlossen hat: Wenn sich die Erwartungen erfüllen, werden danach weitere von Fachleuten empfohlene Vorsorge-Maßnahmen auf dem Tisch liegen. Natürlich sollten sie anschließend auch umgesetzt werden. Und auch bei der notwendigen Zusammenarbeit mit Kommunen im Einzugsgebiet der Sülz, insbesondere am Oberlauf des Flusses, sollte Rösrath vorankommen.
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Wenn der Aggerverband nicht die Initiative ergreift, können auch die Kommunen selbst aktiv werden. Es ist zu hoffen, dass die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Hochwasserschutz nicht nachlässt, das kann zu weiterem aktivem Vorgehen bei der Stadt Rösrath beitragen. Ein beachtlicher symbolischer Schritt ist der Stadt schon gelungen: Dass sie auf den Verkauf einer überflutungsgefährdeten Fläche in der Ortsmitte Hoffnungsthal und damit auch auf erwartete Einnahmen von rund 400 000 Euro verzichtet hat, kann Vorbild für andere sein.