Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts möchte dazu beitragen, dass Kreis wieder zur Ruhe kommt und „gemeinsam nach vorne gebracht wird“.
Nach Debakel im KreistagRobert Lennerts kann sich vorstellen, Landrat in Rhein-Berg zu werden
Viele diskutieren derzeit darüber, wie es mit dem Kreis nach den politischen Querelen der vergangenen Monate weitergehen kann, Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos) denkt daran, beim nötigen Neuanfang eine wichtige Rolle zu übernehmen. Konkret kann er sich vorstellen, bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr als Landrat zu kandidieren, wie er im Gespräch mit der Redaktion sagt.
„Ich bin von vielen darauf angesprochen worden, ob ich das nicht machen könne“, sagt Lennerts. „Ich glaube, dass ich in der Lage wäre, als Landrat dafür zu sorgen, dass der Kreis wieder zur Ruhe kommt, die Zusammenarbeit mit den Kommunen wieder besser wird und wir die Herausforderungen wirklich gemeinsam angehen – mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kreishaus und mit den Städten und Gemeinden“, sagt der 50-jährige frühere Polizeibeamte und studierte Verwaltungswirt, der 2015 erstmals zum Odenthaler Bürgermeister gewählt und bei der Kommunalwahl 2020 mit großer Mehrheit (73,7 Prozent) in seinem Amt bestätigt wurde.
„Ich würde dazu beitragen, dass wir als Kreis auch wieder positive Akzente setzen“, sagt der nicht erst seit seiner mittlerweile neunjährigen Amtszeit als Odenthaler Bürgermeister bestens in der Region vernetzte Odenthaler. Auch sein vorheriger Beruf als Polizeibeamter – zuletzt in Führungsfunktion und als Dozent – hat dazu beigetragen. Und sein ehrenamtliches Engagement im Brauchtum und insbesondere im Karneval. Dort war der in der elterlichen Landwirtschaft aufgewachsene Lennerts von 2013 bis 2015 sogar Sänger der Mundartgruppe „Die 3 Colonias“.
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Schon bei seiner ersten Bewerbung um das Odenthaler Bürgermeisteramt setzte er darauf, transparent Herausforderungen und Themen mit Gegenwind wie die Schulentwicklung in Oberodenthal offen anzusprechen und Position zu beziehen.
Lennerts machte als Odenthaler Bürgermeister bundesweit Schlagzeilen
Als parteiloser Bürgermeister zeigte er rasch eigenes Profil, aber auch ein engagiertes Ringen um Kompromisse und breite Mehrheiten. In der Auseinandersetzung mit Land und Bund scheute er nicht, den Finger in die Wunde zu legen und sorgte unter anderem dadurch bundesweit für Aufsehen, dass er erklärte, er werde zurücktreten, wenn er noch einmal gezwungen werde, wie nach dem Geflüchtetenzuzug 2015 Turnhallen für die Unterbringung zu belegen. Stattdessen ließ Lennerts eine Trauerhalle für die Unterbringung von Geflüchteten herrichten.
„Themen wie der Wirtschaftsstandort Rhein-Berg, Arbeiten und Wohnen in der Region sowie die laufenden Projekte der Regionale 2025 sind alles wichtige Themenfelder, die wir jetzt vereint angehen müssen, um den Kreis wieder auf einen starken Zukunftskurs zu bringen“, sagt Lennerts.
Auch im Doppel mit Kreisdirektor Werdel hätte Lennerts Landrat werden wollen
Vom Rathaus der Gemeinde Odenthal ins Kreishaus wäre für den bürgernahen Bürgermeister ein schlüssiger Schritt. „Ob hundert Mitarbeitende oder tausend – alle brauchen eine vernünftige Orientierung, eine Führung und müssen sich da wohlfühlen, um gemeinsam mitzuziehen an dem, was dringend zu tun ist, um den Kreis und uns alle wieder nach vorne zu bringen.“
Auch im Doppel mit Kreisdirektor Dr. Erik Werdel hätte er sich eine Landratskandidatur gut vorstellen können, sagt Lennerts. Nachdem Werdel nun zur Handwerkskammer Köln wechselt, seien natürlich andere Kombinationen denkbar.
Odenthals Bürgermeister Lennerts möchte es grundlegend anders angehen
Der aktuelle Landrat, Stephan Santelmann (CDU), hatte nach harter Auseinandersetzung unter anderem in der Corona-Zeit und auch mit Kreisdirektor Werdel sowie Kritik aus dem eigenen Haus und der Öffentlichkeit Anfang 2024 erklärt, 2025 nicht erneut als Landrat zu kandidieren.
Mit Robert Lennerts steht nun jemand bereit, der es grundlegend anders angehen möchte.