Rhein-Berg – Eigentlich hatte die Klimabewegung Fridays for Future am heutigen Freitag zu landesweiten Großstreiks aufgerufen. Nun haben Protestierende die Kundgebungen wegen de Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Chantal Reiher, Schülerin am Berufskolleg und Mitglied des Organisationsteams der Ortsgruppe Rhein-Berg, erklärt, wie es weitergeht.
Wie stark trifft die Absage der Kundgebung die Bewegung?
Reiher: Für uns als Orga-Team, aber sicherlich auch für alle anderen , ist es sehr schade, dass die Proteste nicht wie gewohnt stattfinden können. Uns ist die Entscheidung echt nicht leicht gefallen. Wir haben bis zum letzten Moment gehofft, die Demo noch durchführen zu können. Aber die Sicherheit unserer Mitstreiter war uns wichtiger. Deshalb haben wir dann schweren Herzens abgesagt.
Welche Aktionen sollen die Proteste ersetzen?
Wir rufen alle Demonstranten dazu auf, ihre Demo-Plakate ins Fenster zu hängen und uns Fotos davon zu schicken, die dann auf unserem Instagram-Account @fridaysforfuturebk gepostet werden.
Dort gehen wir auch live, um uns auszutauschen. Auf der Instagram-Seite von Fridays for Future Deutschland gibt es ebenfalls diese Möglichkeit. Wir bitten alle, die an unserer Demo teilgenommen hätten, sich unserem Livestream anzuschließen.
Aber können die digitalen Streiks die gleiche öffentliche Wahrnehmung erreichen wie die Proteste auf der Straße?
Ja, davon bin ich überzeugt. Denn den #NetzStreikFürsKlima gibt nicht erst speziell für den 24. April. Darüber erzielen wir schon lange viel Zuspruch.
Dann befürchtetFridays for Future nicht dass die Teilnehmerzahlen zurückgehen, weil die Motivation nachlässt?
Nein, denn wir haben während der Corona-Pandemie ein Webinar erstellt, wo Wissenschaftler, Professoren, und Aktivistenjeden Tag über Lifestream und Telefonkonferenzentolle Themen diskutieren.
Was plant die Ortsgruppe Rhein-Berg für Projekte nach Corona?
Als Allererstes werden wir wieder auf der Straße demonstrieren. Ebenso planen wir, unsere Clean Up-Aktionen fortzusetzen, die wir letzten Sommer gestartet haben. Unter anderem wollen wir wieder die Strunde und den Marktplatz aufräumen. Außerdem haben wir vor, Samenbomben zu erstellen und diese an Passanten zu verteilen, um Bergisch Gladbachs Bieneneine Freude zu machen.