Rhein-Berg – Ob Abstriche, Einkaufsservice oder Auslieferung von Schutzausrüstung – die regionalen Verbände der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) haben seit Beginn der Coronakrise auch in Rhein-Berg eine zentrale Rolle im Einsatz gegen die Ausbreitung des Coronavirus übernommen und Krisenstab wie öffentliche Einrichtungen unterstützt.
Im Durchschnitt waren sie 75-mal pro Tag im Corona-Einsatz haben die Hilfsorganisationen, die sich auch an der Herbstaktion „Corona? Braucht kein Mensch!“ beteiligt haben, jetzt in einer ersten Bilanz zusammengerechnet. Darin geben die Organisationen auch einen Überblick über die Aufgaben, die sie übernommen haben.
Abstriche
ASB und DRK haben seit März im Wechsel „Abstreicher-Mobile“ im Einsatz. Sie nehmen Abstriche bei nicht-mobilen Personen, wenn das Gesundheitsamt für sie einen Coronatest angeordnet hat. Auch an Schulen fanden groß angelegte Abstrich-Aktionen statt, die die Katastrophenschutzeinheiten der Hilfsorganisationen im Auftrag des Kreisgesundheitsamts durchführten. Seit März kamen so viele Tausend Abstriche zusammen.
DRK-Kreisbereitschaftsleiter Steffen Schmidt sieht darin auch einen Beleg dafür, dass die Hilfsorganisationen eine „fundamentale Säule der Gefahrenabwehr“ sind, während ASB-Rettungsdienstleiter Sven Niederau die „vorbildliche Zusammenarbeit“ der Organisationen lobte. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte eine der Wille, „die Corona-Pandemie möglichst schnell in den Griff zu bekommen“.
Schutzausrüstung
Neben der Versorgung potenzieller Corona-Patientinnen und -Patienten hat der ASB wie berichtet eine zentrale kreisweite Verteilung von Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln an Krankenhäuser, Seniorenheime, Rettungswachen und Pflegedienste übernommen. Der ASB geb die Artikel im Auftrag des Kreises zum Selbstkostenpreis an Einrichtungen des Gesundheitswesens aus, so die Hilfsorganisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Telefondienst
Als die Pandemie im Frühjahr auch den Rheinisch-Bergischen Kreis erreichte, unterstützten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK das Gesundheitsamt mit einem Telefondienst. Speziell ausgebildeten Einsatzkräfte des Kreisauskunftsbüros telefonierten täglich mit mehreren Hundert Corona-Infizierten, um deren Fieberwerte und Kontaktpersonen zu erfragen und die Daten zur weiteren Auswertung aufzubereiten.
Zu dieser umfangreichen Maßnahme hatte sich das Kreisgesundheitsamt zu Beginn der Coronakrise nach dem ersten positiven Fall in der Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg sowie weiteren positiven Fällen im Rahmen einer Karnevalsfeier in Overath entschlossen. Wie berichtet hatte das DRK auch eine zentrale Abstrichstelle im Auftrag des Kreises in Bergisch Gladbach eingerichtet.
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Einkaufsservice
Für Menschen in Risikogruppen bieten ASB und JUH seit April kostenfreie Einkaufsfahrten im Rheinisch-Bergischen und im Oberbergischen Kreis an, damit die Betroffenen zu Hause bleiben können und ihre Einkäufe geliefert bekommen.
Appell
Neben der Zwischenbilanz ihrer Arbeit richten die Hilfsorganisationen auch einen dringenden Appell an die Bevölkerung: „Wenig Verständnis“ hätten sie für Gegner von Corona-Maßnahmen. Die Vorstände und Geschäftsführer der Hilfsorganisationen warnen vor leichtsinnigem Verhalten.
„Diejenigen, die die offensichtliche Gefahr der Pandemie und die getroffenen Maßnahmen nicht ernst nehmen, gefährden nicht nur sich selbst und andere Menschen, sondern tragen zu weiteren Beschränkungen des öffentlichen Lebens durch steigende Infektionszahlen bei“, sagt Anne Paweldyk, Geschäftsführerin des ASB Bergisch Land. „Menschlichkeit beginnt mit Rücksichtnahme“, so die DRK-Kreisverbandsvorsitzende Ingeborg Schmidt.
Und Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld appelliert: „Abstand zu halten ist ein Ausdruck von Fürsorge, obwohl man in Zeiten der Not eigentlich füreinander da und nah sein möchte.“