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224 UnterschriftenBürgerprotest gegen Baugebiet in Overath

Lesezeit 2 Minuten

Die Unterschriftenlisten zur Frielinghausener Straße übergab Günther Adametz an Bürgermeister Jörg Weigt. Auch Mark vom Hofe vom Rheinisch-Bergisch Naturschutzverein war dabei.

  1. 224 Unterschriften: So viele Bürgerinnen und Bürger machen sich gegen die Ausweisung eines neuen Baugebietes an der Frielinghausener Straße stark.
  2. Die Gründe reichen von womöglich schwindenden Ortsgrenzen bis zu Sorgen um den Umweltschutz.
  3. Nun wird über die Unterschriftenliste in den politischen Gremien beraten.

Overath – Ein dickes Päckchen Papier nahm Bürgermeister Jörg Weigt am Montagmorgen neben dem Rathaus in Empfang – 224 Unterschriften gegen die Ausweisung eines neuen Baugebietes an der Frielinghausener Straße. Hinzu kam eine zweiseitige Auflistung der Argumente, die aus Sicht der Anwohner gegen die Neubauten sprechen. Weigt und der Beigeordnete Thorsten Steinwartz hörten die Argumente der Bürger, die ein neues Wohngebiet mit 14 Baugrundstücken an der Frielinghausener Straße strikt ablehnen.

Zum einen, so die betroffenen Bürger, entstehe mit der neuen Bebauung ein Straßendorf aus Steinenbrück und Heiligenhaus, die Ortsgrenzen seien dann nicht mehr auszumachen. Die landschaftlichen Auswirkungen seien ebenso gravierend, der Jakobsweg führe als überregionaler Wanderweg dort entlang, insbesondere die Position am oberen Ende der Frielinghausener Straße/Ecke Höhenweg habe eine herausragende Bedeutung, da die bergische Landschaft mit Tälern und Höhen von dort aus gut wahrnehmbar sei und der Ausblick mit dem Blick zum Barbarakreuz, zum Förderturm und zum Königsforst ergänzt werde.

Klimawandel als Argument

Günther Adametz, einer der Initiatoren der Unterschriftenliste, war mit Frau Brigitta und Tochter Jennifer zum Rathaus gekommen, um die Listen persönlich zu übergeben. Er verwies im Gespräch mit Bürgermeister Weigt auch auf die Kaltluftentstehungszone im Holzbachtal, für die die Frielinghausener Straße als Luftkorridor diene. In Zeiten des Klimawandels, so argumentieren die Bürger, dürfe in Kaltluftentstehungszonen nicht mehr gebaut werden.

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Generell wenden sich die Anwohner der Frielinghausener Straße dagegen, dass bei der Aufstellung des Bebauungsplanes auf eine Umweltprüfung verzichtet werden solle – das Gebiet befinde sich im Landschaftsschutzgebiet 2.2.1, daher sei eine Umweltprüfung unbedingt erforderlich.

Mit ihren Unterschriften protestieren die Anwohner auch gegen die Höhe der geplanten Bebauung – zwei Vollgeschosse mit Satteldach seien eine massive Bebauung in ortsunüblicher Höhe. Überdies gebe es starke unterirdische Wasserläufe an dieser Stelle, Starkregen würde unter Umständen die neuen Häuser betreffen. Generell halten die Unterzeichner den Bebauungsplan für unzulässig, weil er direkt an einen Bebauungsplan von 2004 grenze, der mit einbezogen werden müsse. Über die Unterschriftenliste wird nun in den politischen Gremien beraten.