Kindertagspflege in OverathBeigeordneter weist Vorwürfe gegen Amtsleiter zurück
Overath – In den nächsten Jugendhilfeausschuss vertagt wurde im Rat die Entscheidung über die Satzung der Stadt Overath zur Förderung der Kindertagespflege. Wie Beigeordneter Bernd Sassenhof mitteilte, habe man beim Anwaltsbüro, das die Stadt auch im Rechtsstreit mit den Tagesmüttern vertreten hatte, angefragt, doch keine Antwort erhalten.
„Es tut uns nicht weh, das zu vertagen.“ Die Anwältin der Tagesmütter, Mirjam Taprogge, die für die Tagespflegepersonen bereits erfolgreich auf ein höheres Entgelt geklagt hatte, hatte Herbert Rijntjes, dem Leiter des Amtes für Jugend, Schule und Sport, ihre Argumentation geschickt.
Danach seien bestimmte Bemessungsgrundlagen für die Arbeit der Tagesmütter nicht rechtskonform, dies sei auch gerichtlich bereits festgestellt worden. Unter anderem geht es dabei um die pauschale Erstattung des Sachaufwandes, die nicht ohne weitere Begründung auf 1,73 Euro pro Stunde festgesetzt werden dürfe.
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Nach Rechnung Taprogges ist ein Betrag von 1,95 Euro pro Stunde anzusetzen. Je nach Qualifikation der Tagespflegepersonen, zu diesem Schluss kommt Taprogge nach mehreren Berechnungen, seien Gesamtstundensätze von 6,16 Euro bei einer Qualifikation von 160 Stunden, 6,32 bei einer Qualifikation mit 300 Stunden anzusetzen. Bislang erhalten die Overather Tagespflegepersonen fünf Euro pro Stunde.
Stadtverwaltung will Kalkulationen juristisch prüfen lassen
Die Overather Stadtverwaltung will die unterschiedlichen Kalkulationen nun juristisch prüfen lassen. Mit Vehemenz jedoch widersprach der Beigeordnete Sassenhof den von den Tagespflegepersonen erhobenen Vorwürfen, Amtsleiter Rijntjes sei nicht zu einem Gespräch mit ihnen bereit gewesen. „Die Aussagen zur Kommunikation stimmen so nicht“, betonte Sassenhof, „Herr Rijntjes ist einer der kommunikativsten Amtsleiter, und er hat gute Arbeit geleistet, sehr gute.“
Der Stadtrat stimmte dem Vertagungsvorschlag einstimmig zu, nun wird die Entscheidung über die Entlohnung der Tagesmütter wohl in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses fallen.