Eine Querungshilfe an der Bergstraße in Erberich ist schon lange im Gespräch, doch bisher an der Grundstücksfrage gescheitert.
Gefährlicher SchulwegIn Odenthal-Erberich fehlt ein sicherer Übergang für Grundschulkinder
Sandra George macht sich Sorgen. Zwar kommt ihre Tochter erst im nächsten Sommer in die Schule, doch schon jetzt überlegt sie, wie die dann Sechsjährige sicher den Weg zur Grundschule „Burg Berge“ in Blecher zurücklegen kann.
Denn der von der Gemeinde empfohlene Schulweg führt an der westlichen Seite der viel befahrenen Bergstraße entlang. Was auch Sinn macht, weil der Bürgersteig auf der anderen Straßenseite an vielen Stellen nicht über die Breite eines Trampelpfades hinaus kommt.
Die Kinder sind auf dem Schulweg gezwungen, die Bergstraße zu queren
Doch das Wohngebiet, in dem Sandra George und weitere Familien mit Kindern im Grundschulalter leben, liegt auf der östlichen Straßenseite. Daher sind die Schulkinder, wenn sie denn nicht mit dem Elterntaxi gebracht werden sollen, gezwungen, die Bergstraße zu überqueren.
Anders als im weiteren Verlauf der Straße gibt es in Erberich weit und breit keine Querungshilfe. „In sämtlichen Orten vor und hinter Erberich – in Glöbusch, Holz und Blecher – besteht für Kinder die Möglichkeit durch Ampeln, Verkehrsinseln, Zebrastreifen und anderen Querungshilfen die Hauptverkehrsstraße zu überqueren“, kritisiert Sandra George.
Eltern erinnern an gefährliche Situationen in der Vergangenheit
Nur nicht in Erberich, obwohl die Straße hier, besonders auf Höhe des Sport- und Spielplatzes, durch Kurven und durch am Rand geparkte Autos schlecht einzusehen sei. Ganz besonders nicht für Kinder, mit ihrem eingeschränkten Blickfeld. Das habe in der Vergangenheit schon zu gefährlichen Situationen geführt, insbesondere wenn ein Autofahrer anhalte, um Kinder passieren zu lassen, ein nachfolgender Fahrer die Situation aber nicht erfasse und zum Überholen ansetze.
Allein in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnten rund ein Dutzend Kinder, die den Weg zur Grundschule nach Blecher gehen müssten. „Die Eltern machen sich große Sorgen darüber, ob die Kinder den Schulweg wie geplant selbstständig bestreiten können“, so George. Die Angst vor einem schlimmen Unfall gehe um.
Bisher ist eine Querungshilfe immer gescheitert
Der Versuch, in Erberich eine Querungshilfe zu installieren, hat schon eine längere und bisher erfolglose Vorgeschichte. Auch die Gemeinde war schon mehrfach mit dem Problem befasst, muss aber, da es sich bei der Bergstraße um eine Kreisstraße handelt, auf die Zuständigkeit des Rheinisch-Bergischen Kreises verweisen.
Auch hier ist das Thema bekannt. Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass an der Straße (K29) „beidseitig der Fahrbahn Fußgängerverkehrsanlagen“ vorhanden seien, gemeinhin Bürgersteige genannt. In einer Entfernung von etwa 250 Meter existiere in Glöbusch zudem eine Querungshilfe in Form einer Mittelinsel, so Kreissprecher Frank Dudley.
Kreisverwaltung will noch einmal prüfen - Grunderwerb nötig
Dafür müssten die Kinder auf ihrem Weg zur Schule allerdings zunächst in die entgegengesetzte Richtung laufen.„Direkt an der Schule besteht zudem eine weitere Querungshilfe in Form einer Mittelinsel, welche die sichere Querung der Schüler ermöglicht“, so der Kreis.
Trotzdem werde derzeit noch einmal geprüft, ob eine Mittelinsel auf Höhe des Fußballplatzes in Erberich möglich ist. In der Vergangenheit hatte das nicht realisiert werden können, „da der dafür notwendige Grunderwerb“ an der Ablehnung der Eigentümer gescheitert sei. Eine Unfallhäufung in diesem Abschnitt habe die Polizei nicht mitgeteilt.