AboAbonnieren

Odenthaler HeimatpreisTeam wird für Biodiversität im Kirchgarten St. Engelbert ausgezeichnet

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe von Menschen stehen um einen Haufen Totholz herum.

Auch Totholz lebt: Das Team, das rund um St. Engelbert für eine naturnahe Gestaltung sorgt, bindet auch Ungewöhnliches in den Garten ein. Das Projekt wurde mit dem Odenthaler Heimatpreis 2024 ausgezeichnet.

Das Areal an der Kirche in Voiswinkel soll naturnah gestaltet werden und das Miteinander fördern. Der NRW-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Das „blühende Voiswinkel“ trägt Früchte: Das Team Biodiversität-Check in Kirchengemeinden, kurz BICK, ist mit dem Odenthaler Heimatpreis 2024 geehrt worden. Die Gruppe kümmert sich seit einiger Zeit um das Gelände rund um die St. Engelbert-Kirche in Voiswinkel und verwandelt die Flächen nach und in einen naturnahen und nachhaltigen Gärten.

Bürgermeister Robert Lennerts überbrachte die Auszeichnung. Der Heimatpreis, der seit 2019 vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Heimat, Kommunikation, Bau und Digitalisierung ausgelobt wird, ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert. Mit ihm werden ehrenamtlich tätige Gruppen ausgezeichnet, die zur Stärkung der Gemeinschaft am Ort beitragen.

Seine Wurzeln hat die Gruppe in einem Projekt des Erzbistums

Seine Wurzeln hat BICK in einem Projekt des Erzbistums Köln. Das hatte den Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden 2023 ins Leben gerufen. Menschen sollten sich auf den Weg machen, um gemeinsam an ihrem Kirchort Oasen der biologischen Vielfalt zu schaffen, Hand in Hand sollten sich Artenvielfalt und Gemeinschaft entwickeln, so das Ziel.

Andrea Wiemer, beim Bistum angestellt und in Odenthal beheimatet, griff die Idee auf, die von Pfarrer Thomas Taxacher unterstützt wird. „Ich habe mich auf die Suche nach Menschen gemacht“ erinnert sie sich. Schnell kamen auch sechs Paare zusammen – die Saat war gelegt und ging mit dem ersten großen Aktionstag und der Pflanzung von 800 Narzissen an der Kirche auf.

Von der gepflanzten „Naschhecke“ profitiert auch die Kita

Auch die Kita St. Engelbert unterstützt das Projekt und profitiert auch von den Aktionen: Die gepflanzte „Naschhecke“ gibt nicht nur Vögeln und Insekten Schutz und Nahrung und erleichtert ihnen das Überleben, bietet Kindern praxisnahen Anschauungsunterricht und lädt zum Probieren der Früchte ein. „Wir wollen die Fläche biologisch aufwerten“, sagt Andrea Wiemer mit Blick auf die rund 1.500 Quadratmeter, die sich rund um das Kirchengebäude verteilen.

Dazu pflanzte man einheimische Wildstauden, eine Wildrosenhecke am Parkplatz und das „Bergische Blütenmeer“, das alles bietet, was die bergische Landschaft ursprünglich zu bieten hat: Wiesenflockenblume und Schafgarbe, Margeriten, Rotklee und viele andere Wiesenblumen, die mit ihren ungefüllten Blüten Insekten die nötige Nahrung bieten“, erläutert Uschi Bornhütter vom Naturgartenverein, die in der Gruppe aktiv ist und sie zugleich auch fachlich berät.

Neben Fauna und Flora wird auch das menschliche Miteinander gepflegt

Ganz am Anfang habe die Biostation Rhein-Berg die Gruppe fachlich beraten, in der viele Talente versammelt seien, so Wiemer: „Die einen sind Technik-affin, die anderen buddeln gerne....“ Zur ökologischen Gestaltung gehören auch Nistkästen für heimische Vogelarten und der Bau einer Regenwasseranlage, „damit wir nachhaltig wässern können“, betont Andrea Wiemer.

Doch nicht nur Fauna und Flora sollen an St. Engelbert gedeihen, auch das menschliche Miteinander soll gepflegt werden. So sieht es das Konzept vor. Daher gestaltete man aus Baumstämmen, die der örtliche Förster beisteuerte, eine gemütliche Sitzecke und am morgigen Samstag findet der nächste Aktionstag für alle statt, die mitmachen wollen: Dann will BICK einen Wildbienensaum anlegen.

Wie das Preisgeld angelegt werden soll, das weiß die Gruppe auch schon: „Wir werden zwei doppelte, wetterfeste Hängematten anschaffen und hier aufhängen“, kündigt Andrea Wiemer an. Für eine Siesta im Grünen - Pause naturnah.