HeimatpreisOdenthaler Verein für digitale Spurensuche im Kloster Altenberg prämiert
Odenthal – Sollten die Zisterziensermönche in Altenberg jemals vom Strom geredet haben, dann hatten sie vielleicht den Rhein im Blick, ganz sicher aber nicht die Steckdose. Die gab es mangels Elektrizität in dem mittelalterlichen Kloster natürlich noch nicht. Als Zuschauer für den geplanten Film über die Anfänge ihres Altenberger Klosters wären sie somit ausgefallen.
Für spätere Generationen bietet das Vorhaben des Vereins Landschaft und Geschichte (LuGeV) bald die Chance zu einer digitalen Reise durch die versunkene Welt der ehemaligen Zisterzienser-Abtei Altenberg. Die Projektidee des Vereins wurde jetzt mit dem Odenthaler Heimatpreis 2022 ausgezeichnet.
Odenthaler Heimatpreis ist mit 5000 Euro dotiert
Der Preis des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung ist mit 5.000 Euro dotiert. Das Geld, so Vereinsvorsitzender Randolf Link, werde für die aufwendige digitale Hommage an die ersten Mönche in Altenberg verwendet. Damit schreibt der Verein, der sich seit dem Jahr 2000 mit der Historie, den Boden- und Naturdenkmälern der Gemeinde beschäftigt und sie in Führungen der Öffentlichkeit näher bringt, die Geschichte Altenbergs fort. Denn bereits vor zwei Jahren erhielt man für den ersten Film über Burg Berge den Odenthaler Heimatpreis. Auch er mit eindrucksvoller 3-D-Visualisierung.
„Es war eigentlich eine Corona-Idee“, berichtet Link von den Anfängen. „Damals konnten wir keine Führungen anbieten.“ Zudem wollten Link und Christiane Cyriax das gemeinsame Buch „Faszination Altenberg“ in bewegte Bilder umsetzen. „Mit so einem fetten Buch erreicht man doch jüngere Menschen nicht mehr“, erklärt Link. Und so entstand der 19-minütige Film.
Digitale Rekonstruktion des Altenberger Klosters
Nun will man von Burg Berge hinabsteigen ins Tal der Mönche und die Geschichte weitererzählen, nachdem sich das Geschlecht derer von Berg von der Dhünn in Richtung des heutigen Schloss Burg an der Wupper verabschiedet hatte. Eine der zentralen Fragen des Films: Wie hat das frühe Kloster wohl ausgesehen?
Dabei hilft die digitale Rekonstruktion des Klostergeländes und der zum Teil inzwischen versunkenen Gebäude. „Ein Stück weit erzählen wir die Geschichte Altenbergs neu“, so Link, der von diesem Ort fasziniert ist, seit der heute 60 Jahre alte Geologe im Jahr 1981 bei Ausgrabungen auf Burg Berge zuschauen durfte. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass der zweite Film nicht der letzte ist.
Vorjahressieger Eikamp installiert Sportstationen
Auf eine ganz anderen Reise lädt die Dorfgemeinschaft Eikamp ein. Diese Tour soll künftig einmal rund um den Ort führen und der Fitness dienen. Im vergangenen Jahr hatte die Dorfgemeinschaft den Odenthaler Heimatpreis für die Idee erhalten, einen Trimm-Dich-Natur-und-Heimat-Pfad anzulegen. Er soll das Outdoor-Sportangebot, das der Verein bereits mit Skate- und Dirtanlage begonnen hat, ergänzen.
Die ersten beiden von insgesamt sieben Stationen wurden jetzt am Spielplatz Eikamper Feld eingeweiht. Möglich machten es das Preisgeld von 5000 Euro und Spenden in Höhe von 3000 Euro der Volksbank Berg und der Kreissparkasse Köln.
Sport mit Heimatbezug
„Sport im Freien mit einem Heimatbezug“, erklärte der Vorsitzende Kai Dehler von der Dorfgemeinschaft Eikamp die Idee. Und so ist die Hangel-Brücke nicht einfach ein Sportgerät, sondern eine Kletterhilfe über einen imaginären Fluss. „Stell dir vor, dass du den Scherfbach, die Dhünn oder den Eifgenbach nur über diesen Weg und mit Hilfe Deiner Armkraft überwinden kannst“, lautet die Aufgabe auf dem nebenstehenden Schild. Angesichts zunehmender Hochwassergefahr im Land nicht die schlechteste Trainingsidee.
Mit Wasser hat auch die zweite Station zu tun. Beim „Wellenschlag“ werden am Sportgerät durch das Heben und Senken von langen Seilen Wasserwellen imitiert, eine Kraft, die im Bergische lange Zeit auch große wirtschaftliche Bedeutung hatte.
Nach und nach sollen weitere Stationen folgen, bis ein zehn Kilometer langer Rundweg zum Training einlädt. Dass der Parcours angenommen wird, davon ist Dehler überzeugt: „Die Eikamper sind sportlich.“