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Jahresrückblick 2020Die Bürgermeisterwahl war der spannendste Krimi des Jahres

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Knapp im Amt geblieben: 50,34 Prozent für Bürgermeister Frank Steffes (r.), 49,66 für Maurice Winter.

Leichlingen – Die Corona-Pandemie hielt seit dem Frühjahr alle in Atem. Feuersbrünste, Unfälle, Eichenprozessionsspinner, das Fichtensterben und andere Baumfällungen, spektakuläre Abbruchunternehmen und ein in der Hitze schmilzender Kunstrasen machten 2020 Schlagzeilen. Aber der spannendste Krimi des Jahres wurde in der Nacht des 27. September geschrieben. Der Tatort war im Rathaus, genau gesagt: vor dem Rathaus, denn draußen fieberten die Hauptdarsteller dieses Dramas einem Herzschlagfinale entgegen. Die Stichwahl um das Leichlinger Bürgermeisteramt war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wie es die Blütenstadt noch nicht erlebt hat.

Ein knappes Rennen, mit dem niemand gerechnet hat

Die wenigsten hätten es für möglich gehalten, dass der CDU-Vorsitzende Maurice Winter, der erstmals Anlauf aufs Rathaus nahm, Frank Steffes von der SPD derart an den Rand einer Niederlage treiben würde. Am wenigsten hat der Amtsinhaber selbst damit gerechnet. Nervös wie nie tigerte er vor dem Eingang auf und ab, von den Resultaten auf dem Monitor im Fenster hinüber zum offenen Fenster des Bürgerbüros, wo die entscheidenden letzten Stimmen aus den Wahllokalen Sekundenbruchteile früher zu hören waren.

Knapp im Amt geblieben: 50,34 Prozent für Bürgermeister Frank Steffes (r.), 49,66 für Maurice Winter.

Den Blick ständig aufs Handy mit dem Auszählungsstand gerichtet, der ihn zwischendurch im Rückstand sah. Alle Stellen lieferten die gleichen für ihn unglaublichen Ergebnisse. Mit nur 82 Stimmen Vorsprung hatte er am Ende die Nase vorn und seinen Job als Verwaltungschef behalten.

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Nur 82 Stimmen entschieden

Bei 50,34 zu 49,66 Prozent blieben die roten und schwarzen Balken stehen. Dabei hatte Steffes im ersten Wahlgang zwei Wochen zuvor noch sechs Prozentpunkte Vorsprung gehabt.

Trump hätte ein solches Resultat bis in alle Ewigkeiten angefochten. Aber in Leichlingen wurde keine Nachzählung beantragt. Winter, den man kaum „Verlierer“ dieser denkwürdigen Stichwahl nennen kann, gratulierte dem glücklichen Gewinner fair, prompt und anstandslos. Steffes ihm aber auch! Was für eine Schlacht!