Geschäfte machen mitIn Rhein Berg liegt umweltfreundlich Verpacktes unterm Baum
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Rhein-Berg – Es sind Themen, welche in diesem Jahr besonders durch die Fridays-for-Future-Demonstrationen wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt sind: Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Auch im täglichen Kaufverhalten hat sich dieses Umweltbewusstsein längst bemerkbar gemacht.
Viele Geschäfte, auch im Rheinisch-Bergischen Kreis, haben der Plastiktüte den Kampf angesagt und sie durch die Papiertüte oder den Stoffbeutel ersetzt. Auch in der Weihnachtszeit wird das Thema gerade diskutiert. Einige Fragen sich: Wie kann ich mein Geschenk nachhaltig verpacken?
Nicht nur Papier eignet sich als Geschenkverpackung
Tipps hat Olaf Martini, der in Bensberg „Martas“-Unverpacktladen betreibt. In seinem Laden verpackt er selbst zwar keine Geschenke, gibt aber Anreize und hat für seine Kunden beispielhaft einige verpackte Geschenke ausgelegt.
Darunter der Geschenkkarton, der sich mit roter Plüschnase ganz einfach in ein Rentier verwandelt. Andere Präsente sind in Packpapier eingewickelt. Damit die Päckchen schön aussehen, sind sie mit Kordel, einem Tannenzweig, einer Zimtstange und weiteren Naturalien sowie einem weihnachtlichen Anhänger aus Holz verziert.
„Das hat meine Frau gemacht, die ist bei uns für das Kreative zuständig“, sagt Martini und lacht. Als wiederverwendbares Geschenkpapier eignen sich außerdem Bienenwachstücher.
Martinis persönlicher Verpackungsfavorit: Gläser. „Die sehen schön aus, die gibt es in unterschiedlichen Formen und und können wiederverwendet werden.“ Ideen für schöne Verpackungen bekomme Martini auch von seinen Kunden.
„Neulich ist eine Kundin zu mir gekommen, die hatte kleine Stoffbeutel dabei, hat sie befüllen lassen und anschließend zugebunden, das ist total einfach, sieht aber trotzdem schön aus“, erzählt Martini, der sich darüber freut, dass das Bewusstsein zu mehr Nachhaltigkeit wächst.
Aber auch in anderen Geschäften wurde beim Geschenkpapier umgestellt. So beispielsweise in der Parfümerie Mallach in der Gladbacher Innenstadt. Wir haben die Folie reduziert“, erklärt Sophia Quernheim, die in der Weihnachtszeit besonders viele Geschenke verpackt.
„Ohne Folie können wir die Geschenke genauso schön verpacken“, sagt sie. Auch bei den Schleifen achten sie und ihre Arbeitskollegin Evelin Baumgardt darauf, dass man diese anschließend wiederverwenden kann. „Wir nehmen Papierschleifen oder kreieren Rosen aus Stoffbändern. Die kann man dann vom Geschenk abmachen und anschließend ganz einfach wiederverwenden“, erklärt Quernheim.
Nachhaltigkeit und Kundenwunsch gehen nicht immer eins
Im Teeladen „Tee Gschwender“ ist der Verzicht auf Folie dagegen nicht ganz so einfach. „Viele Kunden wünschen sich, dass man die Präsentkombinationen durch die Folie sehen kann“, erzählt Filialleiter Frank Steuber, ergänzt aber gleichzeitig: „Wir möchten auch auf Nachhaltigkeit achten und werden deshalb im kommenden Jahr nach und nach auf kompostierbare NVR-Folie umstellen.“
Wer nicht ganz auf Geschenkpapier verzichten möchte, kann trotzdem umweltbewusst schenken, sagt Olaf Martini und hat einen Tipp aus früheren Familientagen: „Da wurde das Geschenkpapier vorsichtig aufgemacht, glatt gestrichen und im darauffolgenden Jahr noch mal verwendet.“
Heute sei das aber schwierig, denn das Papier werde immer dünner und viele hätten die Geduld beim auspacken nicht. „Bei Geschenken kommt es halt hauptsächlich auf den Inhalt an, das Papier überlebt das meist nicht“, meint er und lacht.
Und auch unsere Redaktion hat noch einen Einpack-Tipp für Geschenke: Zeitungspapier eignet sich ganz wunderbar zum Verpacken , ist in den meisten Haushalten vorhanden und in große Zeitungsseiten passen sogar große Geschenke.