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Gebäudesanierungen der Stadt LeichlingenDiese Flut-Baustellen dauern noch Jahre

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Die große Sporthalle Am Hammer ist immer noch ein Möbellager. Die Sanierung wird bis 2024 dauern.

Leichlingen – Die Baustellen-Ampeln sind in vielen städtischen Gebäuden, die bei der Flut im Juli 2021 teils massiv beschädigt worden sind, schon auf Grün gesprungen. Mit den Signalfarben hat das Leichlinger Amt für Gebäudewirtschaft nach dem Hochwasser in langen Tabellen markiert, was alles zu tun ist, um Ordnung in das Chaos zu bringen.

Vom Auspumpen der Keller über Schlammentfernung und Entrümpelung bis zu neuen Türen und Elektroleitungen waren in zwei Dutzend Objekten Aufträge abzuarbeiten und Handwerker zu besorgen. Jetzt, ein Jahr nach der Katastrophe, sind sehr viele rote Balken aus den Diagrammen verschwunden, steht die Ampel in vielen Gebäuden wieder auf Grün, was „erledigt“ bedeutet.

Flut-OGS Büscherhof

Das Erdgeschoss des Hauptschulgebäudes ist wieder nutzbar. Die OGS der Grundschule Büscherhof zieht nach den Sommerferien ein.

Vier Millionen Euro kostet die Sanierung städtischer Immobilien entlang der Wupper. Weitere 3,5 Millionen die Reparatur zerstörter Straßen, Wege und Brücken. Fertig und für die Nutzung wieder freigegeben sind zum Beispiel Rathaus und Bürgerhaus, Hausmeister-Wohnungen an der Hauptschule und am Sportplatz Balker Aue, die Mensa Am Hammer und die Kita Büscherhöfen, WC und Parkpalette im Brückerfeld. Im Schulzentrum steht noch die Reinigung von Kellern aus.

Der Keller im Rathaus, in dem das Stadtarchiv untergegangen ist, ist getrocknet und steht leer – und das soll er vorerst auch bleiben. Über eine abschließende Nutzung ist nach Worten von Bürgermeister Frank Steffes noch nicht entschieden worden. Dies steht auch im Zusammenhang mit der offenen Frage, ob das Rathaus saniert oder andernorts neu gebaut werden soll. Dieses Mammutprojekt sei angesichts der aktuellen Flut-Welle in den Hintergrund getreten, sagt Steffes. Die größten offenen Baustellen der Stadt, in denen noch rote Lampen leuchten:

Die Dreifach-Sporthalle Am Hammer ist nach wie vor ein Depot für aus der Flut gerettetes Mobiliar aus Aula, Schulen und Jugendzentrum. Hier stapeln sich zwischen zum Trocknen aufgebrochenen Wänden auf dem nackten Estrich Stühle, Küchengeräte, Kicker und Billardtisch. Die Halle benötigt neue Elektro-, Wasser- und Lüftungs-Installationen und einen neuen Schwingboden. Es dauert noch bis 2024, bis sie wieder benutzt werden kann.

Die Aula des Gymnasiums Am Hammer, größter Festsaal der Stadt, soll mit Sporthalle und dem früheren Hauptschulgebäude in einem Paket von einem Generalunternehmer saniert werden und wird der Stadt und ihren Vereinen ebenfalls noch so lange fehlen. Sie ist nach der Trocknung nahezu in den Rohbauzustand zurückversetzt worden.

Die Aula Am Hammer wird Schulen, Vereinen und Kulturveranstaltern noch bis 2024 fehlen.

Im Erdgeschoss der früheren Hauptschule, die momentan von der Grundschule Büscherhof genutzt wird, gibt es einen Lichtblick. Die Gesamtsanierung steht zwar noch aus. Aber als Zwischenlösung können sieben Räume in der unteren Etage nach den Sommerferien wieder von der OGS bezogen werden. Die Containeranlage auf dem Schulhof an der Kreisstraße kann dann abgebaut werden.

Die Sporthalle der Sekundarschule war weniger stark betroffen als die größere Halle mit der Cremer Lounge. Ihr Wiederaufbau läuft und sie soll nach Instandsetzung der Wasserversorgung und des Bodens Anfang September freigegeben werden, kündigte Stephan Bergmann vom Amt für Gebäudewirtschaft an.

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Das Alte Rathaus an der Neukirchener Straße ist nicht wegen neuer Flutschäden, sondern wegen des vorher aufgetretenen Wasserschadens entkernt und noch länger außer Betrieb.

Das Jugendzentrum und das Sportlerheim in der Balker Aue werden von der Immobilien-GmbH der Kreissparkasse Köln als Eigentümerin saniert. Das Jugendhaus wird 2022 nicht mehr öffnen können. Das Sportlerheim aber könnte nach Einschätzung der Stadt in sechs bis acht Wochen wieder benutzbar sein.