Protest gegen Kreis-PläneSeniorenberatung soll in Burscheid und Leichlingen bleiben
Burscheid/Leichlingen – Die Idee der Kreisverwaltung, die Senioren- und Pflegeberatung im Kreishaus zu zentralisieren, stößt in den Kommunen weiter auf Widerstand. Nach der Burscheider CDU, die wie berichtet dagegen interveniert hat, sprechen sich auch das Bündnis für Burscheid (BfB) und die Leichlinger SPD gegen eine Neuausrichtung der Senioren- und Pflegeberatung im Kreis aus.
Die BfB-Fraktion fragt bei der Stadtverwaltung nach, ob sie über die Pläne informiert worden sei. Bürgermeisterkandidatin Ulrike Hanke erklärt: „Selbstverständlich setzen auch wir uns dafür ein, die Seniorenberatung weiter vor Ort in Burscheid zu halten. Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Gruppe älterer Menschen wäre es absolut falsch, die einzelnen Beraterinnen für mehrere Städte und Gemeinde einzusetzen – ganz abgesehen von zusätzlichen Fahrzeiten, die nicht nur die Beratungszeiten schmälern, sondern darüber hinaus auch die Umwelt beeinträchtigen.“
Unzumutbare Umstände
Es sei der falsche Weg, ausgerechnet Senioren zuzumuten, auf Beratungen in Krisensituationen, wie zum Beispiel unerwartet eintretender Pflegebedürftigkeit nach einer Erkrankung, warten zu müssen oder bei jeder Beratung auf eine andere Person zu treffen.
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Hanke ist selbst als Sozialamtsleiterin tätig und sagt, auch aus fachlicher Sicht ergebe das keinen Sinn: „Im Gegenteil: Die Tendenz geht eher dahin, gerade für die Beratungen mehr Personal bereitzustellen, um den Verbleib in der eigenen Wohnung so lange wie möglich zu erhalten.“
Appell an alle Parteien
Matthias Ebecke, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Leichlinger Rat, setzt sich ebenfalls für den Erhalt der Beratung im örtlichen Rathaus ein, die sich „als städtische Institution bewährt hat und gut in der Regie der Stadtverwaltung aufgehoben ist. Wir wehren uns gegen die Umstrukturierungspläne des Kreises und werben um politische Unterstützung aller Fraktionen im Leichlinger Stadtrat.“
Die SPD hat den Antrag gestellt, die Senioren- und Pflegeberatung in der Zuständigkeit der Stadt zu belassen. Eine Zusammenführung bei der Kreisverwaltung, fürchtet sie, würde eine Reduzierung des Angebots vor Ort bedeuten. Diese Bedenken teilen nach Informationen der SPD-Kreistagsfraktion viele Bürgermeister und unterschiedlichste Ratsfraktionen im Kreis.
Die Leichlinger SPD schließt sich dem Protest an und schlägt dem Sozialausschuss vor, einen Beschluss gegen die Zentralisierung zu fassen und an die Kreisverwaltung weiterzuleiten, heißt es im Antrag Ebeckes und der sozialpolitischen Fraktions-Sprecherin Erika Horsthemke.