Bergisch Gladbach – Vom alten Löwen-Center ist nichts mehr zu sehen. Die neue Schlossgalerie in Bensberg ist schon in ihren Umrissen zu erkennen. Auch die zweite Etage, in die verschiedene Einzelhändler einziehen werden: die Bekleidungskette Ernsting’s Familiy, eine Filiale von My Shoes, der Textildiscounter Takko sowie eine Apotheke. Die beiden Parkdecks befinden sich im Aufbau.
Bauschutt abtransportiert
Die Bagger haben ihre Arbeit verrichtet. Die Berge von Bauschutt sind verschwunden. „Jetzt beginnt der Wiederaufbau“, sagt Peter Rieser, Projektleiter der D&G-Bau GmbH, als Generalunternehmer von Investor Centerscape beauftragt. Wie zwei leere Schubladen wirken die künftigen Ladenzeilen des Einkaufszentrums, grau wie Blei, abgeschirmt durch ein Baugerüst.
Aber Rieser hat das Neue schon plastisch vor Augen, als würden die Kunden hier schon ein- und ausgehen. Er zeigt: „Die beiden großen Flächen im Erdgeschoss übernehmen Rewe-Supermarkt und dm-Drogeriemarkt.
Auf der Ebene darüber entstehen vier weitere Ladenlokale, „alle maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Unternehmen“, erzählt der Projektleiter. Sie sollen schlüsselfertig, inklusive Malerarbeiten übergeben werden.
Eröffnung im Sommer 2019
Einen genauen Termin für die Eröffnung kann er nicht nennen: „Aber spätestens im Sommer wird es soweit sein.“ Auf diesen Moment warten die Bensberger seit zehn Jahren. Vor allem die Geschäftsleute hoffen, dass von dem Geschäftshaus neue Impulse für die Einkaufsstadt Bensberg ausgehen werden.
Von seinem Baubüro an der Schloßstraße koordiniert Rieser zusammen mit seinen beiden Kollegen Alper Tuner und Detlef Falk den Umbau des 15 Millionen Euro teuren Einkaufszentrums. Dafür ist der Betonbau in den Rohbau zurückversetzt worden.
Eine komplexe Angelegenheit, wie Rieser zugibt: „Wenn man im Bestand umbaut, tauchen immer an irgendwelchen Ecken Wundertüten auf.“
Unbekannte Leitungen, Wände mit unklarer Funktion
So ist es auch diesmal gewesen: Im Boden sind alte Leitungen aufgetaucht, von denen man erst einmal nicht weiß, ob sie in Betrieb bleiben sollen. Es gibt Wände, von denen nicht klar ist, ob sie eine tragende Funktion haben oder wegkönnen, zählt Rieser auf.
Die Baustelle in Zahlen
800 Kubikmeter Beton sind bis jetzt in der neuen Bensberger Schlossgalerie verarbeitet worden.
70 Tonnen Stahl wurden schon verbaut.
20 Bauarbeiter sind zurzeit auf der Großbaustelle unterwegs.
3800 Quadratmeter groß ist die Geschäftsfläche des neuen Kaufhauses. (ub)
Drei verschiedene Gewerke sind derzeit auf der Baustelle unterwegs: Tiefbau, Rohbau, und es laufen Dämmarbeiten in den unteren Geschossen. Die Hauptarbeiten finden derzeit auf dem zweiten Obergeschoss statt, dem künftigen Parkdeck.
Bewehrungsstäbe zur Verstärkung des Betons bilden hier ein 45 mal 50 Meter großes Labyrinth, zusammengehalten von Holzelementen. „Das ist wie Kuchenbacken. In die Form gießen wir die Zutaten: Eisen und Beton“, erzählt Rieser und lacht dabei.
Das alles geschieht mehr oder weniger geräuschlos. Die Zeit der Staubwolken und röhrenden Abbruchbagger ist vorbei. Zum Glück, werden die Anwohner denken. Manchmal steigt noch eine Staubwolke in den Himmel.
Mal hören Passanten ein Hämmern. Ein anderes Mal blitzt der Feuerschein eines Schweißgerätes auf. Ab und zu rufen sich Bauarbeiter in leuchtorangen Westen und gelben Helmen Kommandos zu. Hauptakteur auf der Baustelle ist jetzt der Drehkran. Ohne Unterlass hievt er mit seinem 60 Meter langen Schwenkarm Materialien von der Schloßstraße nach oben: Gerüstbauteile, Betonsteine, Bewehrungseisen.
Auf dem Dach ist schon ein Teil der Anlieferrampe für den Supermarkt zu erkennen. Zwei große Löcher im Betonboden bieten Platz für Lastenaufzug und Treppenhaus. „In der Woche vor Weihnachten wird es noch einmal interessant, wenn hier eine große Betonpumpe aufgebaut wird“, kündigt Rieser an. Bereits im Januar sollen die Leitungen für Heizung, Elektronik und Sanitär verlegt werden.