Am Montag (15. Januar) hat die nächste Phase des Umbaus der Schloßstraße in Bensberg begonnen.
SchloßstraßeAutofahrer tappen in Bensberg in die neue Umleitungsfalle
Der Akkordeonspieler, der schräg gegenüber vom Einkaufszentrum an der Schloßstraße hockt und seine Tasten stoisch bedient, schaut überrascht auf. Die Autos, die bislang am unteren Wendehammer drehen mussten, fahren an diesem Montag weiter bis zum Wendekreis am Kino-Center.
Im Schneetreiben der Schloßstadt versinkt der Musiker wieder in seinem Tun, während die nächsten Fahrzeuge herannahen. Seit Montag ist alles anders auf der Bensberger Haupteinkaufsmeile. Die obere Zufahrt in die Schloßstraße ist versperrt durch die vorgerückten Straßenbauarbeiten. Von unten, ab der Zufahrt vom Stockbrunnen, geht es jetzt bis zum Kino.
Viele Geschäfte betroffen
Das Zwischenstück ist die Zone für Bauarbeiter, für Kranführer und Straßenpflasterer. Hier geht für Autos nichts mehr. Nur Passanten dürfen und sollen sich hier tummeln. Es ist die wichtigste Passage der Bensberger Geschäftswelt, mit Boutiquen, mit Restaurants, Cafés und Delikatessläden.
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An diesem Nachmittag ist es hier leer. In einem Geschäft schrubbt ein Mitarbeiter den Boden. Die Frisierstühle beim Barbier um die Ecke sind frei für Kunden und im Café haben Kunden auch große Platzauswahl. Vor den Schaufenstern steht ein großer, in Grün lackierter Bagger. Der Baggerführer bedient die Schaufel, die mit entsprechendem Lärm den Asphalt der Schloßstraße aufreißt.
Umfassende Neugestaltung
Einige Meter hat das Ungetüm schon geschafft, das Allermeiste steht noch bevor. So eine Arbeit ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, aber sie ist für den beschlossenen Umbau der Schloßstraße zur „Straße der vielen Begegnungen“ erforderlich.
Am Montag begegneten sich zunächst aber fast nur die Arbeiter auf der Schloßstraße, das mag auch am ungemütlichen Wintertag gelegen haben. Die Händler hoffen auf Umsatz, trotz der Schwierigkeiten. Der Bagger hat jetzt den nächsten großen Brocken in der Schaufel. Das schwere Stück wird angehoben und in den Muldenkipper-Lkw gehievt. Später wird das Baufahrzeug im Schritttempo starten und seine Ladung abtransportieren.
Die von rotweißen Pollern abgesperrte Schloßstraße erinnert eher an eine Mondlandschaft als an eine Einkaufsmeile. Aber was derzeit noch nicht ist, soll nach der Fertigstellung zu einer feinen Flanierzeile mit elegantem Granit aus Spanien geworden sein.
Wenden am Kino
Am Wendehammer in Höhe des Kinos läuft an diesem Montag noch nicht alles glatt. Das muss man so sagen. Alle Fahrzeuge müssen hier wenden. Nach ein paar Metern kommt ja die Baustelle. Eine Ausfahrt nach oben ist nicht möglich.
Aber das verstehen nicht alle Verkehrsteilnehmer. Ein Taxifahrer prescht weiter nach vorn. Das Verbotszeichen ignoriert er. Der Bagger bremst den Fahrer aus. Jetzt muss das Taxi rückwärts aus der Baustelle rangieren und irgendwo drehen.
Nicht zu stoppen
Auch ein weiterer Pkw lässt sich vom Verbotsschild nicht stoppen und fährt einige Meter weiter. Auch er muss an den Baustellenpollern drehen, natürlich. Später rücken Polizisten an. Sie parken ihr Auto für alle sichtbar am Wendehammer. Wer jetzt noch in die verbotene Zone fährt, ist entweder abgelenkt durch sein Smartphone oder er blickt geflissentlich an den Schildern vorbei. Umleitungsschilder hat die Stadt an allen Zufahrtstraßen aufgestellt.
Eine ausführliche Information für die Verkehrsteilnehmer gehört zur Absprache der Stadt mit Händlern und Eigentümern der Schloßstraße. Ansonsten hätten sie der Sperrung nicht zugestimmt. Zunächst hatte die Stadt in einem Rutsch die Straße „anpacken“ wollen. Jetzt steht zunächst das Stück bis zum Kino an.
Und danach geht es weiter im Umbau-Programm. 2026 soll die Schloßstraße im Glanz des Granits erstrahlen und alle Unannehmlichkeiten beendet sein.