Bergisch Gladbach – Der Bergische Geschichtsverein hat einen neuen Vorstand. Die Mitglieder wählten Lothar Eschbach zum neuen Vorsitzenden der Abteilung Rhein-Berg, Stefan Knecht zu seinem Stellvertreter. Geschäftsführer bleiben Dr. Peter Moog und Eva Michels-Schwarz, Kassenwart ist weiterhin Michael Müller. Der Alt- und Ehrenvorsitzende Max Morsches wurde in den Beirat sowie zum Delegierten für den Hauptverein gewählt.
Eschbach tritt die Nachfolge von Prof. Michael Werling an, der ebenso wie sein Stellvertreter Peter Lückerath nicht mehr kandidiert hatte. Der neue Vorsitzende übernimmt die Vereinsführung in stürmischen Zeiten: Wie berichtet, hatten seit rund drei Jahren schwere interne Querelen den Verein erschüttert. In deren Folge trat das bisherige Führungsduo Werling/Lückerath nicht mehr an. Werling zieht sich zudem nicht nur aus der Abteilung Rhein-Berg zurück, sondern kündigte an, auch aus dem Gesamtverein auszutreten, für den der Architekturwissenschaftler bisher als Denkmalbeauftragter tätig war.
„Wir müssen die Themen aus den Buchregalen in die Lebenswirklichkeit hineinholen“
„Wir wollen in der Öffentlichkeit wieder als lebendiger Verein und nicht mit den Differenzen der Vergangenheit wahrgenommen werden“, erklärte Lothar Eschbach nach seiner Wahl. Dazu müsse sich der Bergische Geschichtsverein mit Themen erneuern, die auch junge Menschen ansprächen, sagte der Vorsitzende mit Blick auf den hohen Altersdurchschnitt der 440 Mitglieder. Das bedeute aber nicht, dass man sich von bisherigen Themen verabschieden wolle. Auch keine Abkehr von der Architekturgeschichte. Dass hierauf der Fokus zuletzt zu stark gelegen habe, war Eschbachs Vorgänger Werling unter anderem zum Vorwurf gemacht worden.
Als Beispiele aktueller und zukünftiger Projekte nannte Eschbach neben etlichen geplanten Publikationen auch das Engagement für Anlage, Pflege und Erhalt der Kulturlandschaft Bergische Streuobstwiesen, für das man einen finanzstarken Paten habe gewinnen können. Auch weitere Themenwege durch das große historische Erzrevier zwischen Bensberg, Engelskirchen und Lohmar seien geplant.
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„Wir müssen die Themen aus den Buchregalen in die Lebenswirklichkeit hineinholen“, erklärte der 75-Jährige, der seit 20 Jahren Mitglied und aktiv im „Herzstück des Vereins“, dem Arbeitskreis Denkmalschutz und Stadtbildpflege ist. Die „Sorge um das Zanders-Gelände“, werde den Verein noch Jahre beschäftigen, auch die Entwicklung der Malteser-Komturei und weitere kommunale Themen.
Das wegen seiner Finanzierung strittige Geschichte-Lokal wolle der Verein behalten und nach Fördermöglichkeiten suchen. Ob der Vereinstreffpunkt allerdings am jetzigen Standort in der Eichelstraße bleiben könne, müsse geprüft werden, meinte Eschbach. Denn die Vereinsräume seien nicht barrierefrei zu erreichen und müssten entsprechend umgebaut werden.