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Parksituation weiter verschärft?Naturschutzbeirat kritisiert Pläne für Mobilhof in Bensberg

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Ein gerodetes Grundstück.

Rodungen auf dem Gelände am Bockenberg sind schon erfolgt. Hier soll der Grüne Mobilhof gebaut werden.

Mark vom Hofe, Vorsitzender des Naturschutzbeirates, spricht von massiven Eingriffen, die einem „Grünen“ Mobilhof widersprächen.

Die planerischen Dinge stehen kurz vor dem Abschluss, bald könnten die Bauarbeiten für den neuen Grünen Mobilhof starten, den Busbetriebshof der Regionalverkehr Köln GmbH. Entstehen wird er an einem hangartige Waldstück zwischen Overather Straße und Friedrich-Ebert-Straße in Moitzfeld, unterhalb des Technologieparks.

Dass der massive Neubau das Eingangsbild nach Bensberg prägen werde, hat Mark vom Hofe, der Vorsitzende des Naturschutzbeirats des Kreises, in seinen Stellungnahmen zum Projekt oft betont. Aufgrund seiner gewaltigen Ausmaße könne nur noch von einem Mobilhof gesprochen werden, von einem grünen nicht mehr.

Parksituation für Spaziergänger im Königsforst künftig problematisch

Sehr problematisch bewertet vom Hofe die künftige Parksituation für die Spaziergänger, die in den Königsforst möchten. Auch darauf habe der Beirat mehrfach in seinen Stellungnahmen hingewiesen. Mit dem geplanten Bau werde sich die Parksituation weiter verschärfen, kritisiert der Naturschützer. Vom Hofe schaut besonders kritisch auf die Parkplätze vor der Brücke über Overather Straße und Autobahn, die im Anschluss in einen Wanderweg münden, der nach wenigen Metern zum Regionale 2010-Portal Steinhaus führt.

Luftbild vom Technologiepark Bergisch Gladbach

Hier in Moitzfeld, in direkter Nachbarschaft zum Technologie-Park, soll der Grüne Mobilhof der Regionalverkehr Köln GmbH gebaut werden.

Auch eine Verbindung zum Bergischen Weg, Deutschlands schönstem Qualitätswanderweg 2024, gibt es. In der Zufahrt werden Wanderfreunde per Hinweispfeil über diesen Parkplatz informiert. Im Regionale-Prozess 2010 sei das Forsthaus ausgebaut worden, mit einem Anbau, erinnert vom Hofe. Ausstellung und Café machten das Angebot zusätzlich attraktiv. „Daraus folgert: Parkplätze für Menschen, die den Königsforst besuchen wollen zum Wandern, Joggen, Radwandern und Hundeausführen, sind vor der Brücke nach Steinhaus zwingend erforderlich, und zwar nicht nur abends und am Wochenende, sondern jederzeit.“

Schon heute ist der Parkdruck am Technologiezentrum enorm

Schon heute sei der Parkdruck am Technologiezentrum enorm, es werde auf Seitenstreifen, auf Einfahrten zu Grünflächen und teilweise am Rande von Bushaltestellen geparkt. Das Forsthaus Steinhaus sei mit Geldern der öffentlichen Hand, des Landesbetriebs Wald und Holz und der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege entwickelt und ausgebaut worden. „Natürlich mit dem Ziel, dass dieses Angebot von der Bevölkerung angenommen wird.“

Vom Hofe berichtet, dass er schon in ersten Gesprächen zum Projekt erläutert habe, dass ein vom Strukturprogramm Regionale 2025 gefördertes Projekt wie der Grüne Mobilhof (es hat den A-Stempel) auf keinen Fall ein Projekt der Regionale 2010 in den Hintergrund drängen dürfe. Der Geschäftsführer beider Regionalen, Dr. Reimar Molitor, habe diese Auffassung uneingeschränkt geteilt.

Wohin soll das Wasser auf den versiegelten Flächen ablaufen?

Falls durch den Mobilhof Stellplätze verloren gingen, müsse über den Sinn von Fördergeldern gesprochen werden. Es müssten auf jeden Fall Ersatzparkplätze für die Wanderer und Ausflügler geschaffen werden, fordert vom Hofe. Zwei mit Parkscheibe belegte Parkplätze kurz vor der Autobahnbrücke – das momentane Angebot – reichten nicht aus.

Der Naturschutzbeirat des Rheinisch-Bergischen Kreises habe in seinen Sitzungen auch die Frage, wohin das auf den versiegelten Flächen anfallende Wasser abfließen solle, hingewiesen. Eine Eingrünung des Komplexes sei ebenfalls nicht möglich. „Dazu ist die Massivität zu gewaltig.“

Zudem müsse auch der vernichtete Wald ausgeglichen werden. Dafür gebe es ebenfalls noch keine konkreten Angaben. Der Beirat bittet außerdem um Prüfung, ob eine derzeit durch eine Schranke abgesperrte Parkfläche unterhalb der Gebäude im Technologiepark geöffnet werden könne.