AboAbonnieren

BildergalerieSo ist Bergisch Gladbach in die Session gestartet

Lesezeit 3 Minuten
Im Gladbacher Ratssaal eröffnen die Karnevalisten die Session.

Sessionseröffnung Gladbacher Karneval mit Prinz in spe Frank III. (Haag), Bauer Andreas (Rossa), Jungfrau Melanie (Pfister) und Martin Gerstlauer, von der Brauchtumsvereinigung.

Im dritten Anlauf ist das Bergisch Gladbacher Dreigestirn der KG Große Gladbacher beim offiziellen Sessionsstart vorgestellt worden. Diesmal fiel die Vorstellung allerdings deutlich anders aus. Das zeigen auch die Bilder des Abends.

Drei Jahre lang haben sie darauf hingefiebert, als Dreigestirn durchzustarten, voriges Jahr waren sie bereits vorgestellt worden, bevor die Session erneut von der Pandemie ausgebremst wurde.

Zur offiziellen Sessionseröffnung am Samstag trat die Vorstellung in der traditionellen Form daher hinter einem Interview mit den dreien durch den Vorsitzenden der Brauchtumsvereinigung, Martin Gerstlauer, zurück. Gerstlauer ließ wie Bürgermeister Frank Stein keinen Zweifel daran, dass die Zeit der „Dauerlauerstellung“ nun endgültig vorbei sei.

Prinz in spe plaudert Malheur aus der ausgefallenen Session aus

Dabei hatte die letztjährige Absage der Veranstaltungen im Dezember noch ein ganz anderes dramatisches Nachspiel für den designierten Prinzen Frank III. (Haag) gehabt, wie Gerstlauer im Gespräch erinnerte: Schließlich war seine Tollität in spe, der Vorsitzende der diesmal das Dreigestirn stellenden Großen Gladbacher KG, statt im Zoch in den Skiurlaub gereist. Dann die Horrornachricht: Skiunfall. Wahrscheinliche Diagnose Kreuzbandabriss.

Im Interview verriet Bauer in spe Andreas (Rossa) alias „Running Rossi“, dass er genau das nach einem Fototermin mit dieser Zeitung im Bocker Saal kurz vor der Abreise noch befürchtet hatte: „Da hab ich zur Jungfrau Melanie noch gesagt: Pass auf, der schickt uns nach drei Tagen ein Bild mit ’nem Gipsbein. Es waren dann vier Tage später, und ich hab zuerst gedacht, der wollte mich auf den Arm nehmen.“ – „Zum Glück sind die Knochen ja ganz geblieben“, ergänzte die designierte Jungfrau Melanie (Pfister), „und dank der Ärzte ist unser Prinz ja wieder fit.“

Ích hoffe, dass viele aus dem Karneval trotz schwerer Zeiten ein bisschen Hoffnung schöpfen können.
Melanie Pfister, designierte Jungfrau

Daran ließen Frank III., der neben seinem Hobby Karneval die fünf „F“ hochhält (Feuer und Flamme für die Freiwillige Feuerwehr), „Running Rossi“, der die letztjährige erneute Ehrenrunde zum Training für einen weiteren Halbmarathon nutzte, und Jungfrau Melanie, die als ehemalige Tanzmarie der Prinzengarde und organisatorische Leiterin der Strunde-Pänz eh jeck durch und durch ist, keinen Zweifel. Was die angehenden Tollitäten von der bevorstehenden Session erwarten? „Dass viele aus dem Karneval trotz schwerer Zeiten ein bisschen Hoffnung schöpfen können“, antwortete Melanie Pfister.

„Auf alles, was wir noch nicht hatten“, freut sich Andreas Rossa und Frank Haag rief einfach nur das Kinderdreigestirn mit auf die Bühne und legte los – mit den Dreigestirnskollegen, Prinzenführer Frank Mehren, Brauchtumschef Gerstlauer und Bürgermeister Frank Stein, der dazu aufgerufen hatte, gerade jetzt zu feiern. „Erst am Morgen“, so Haag, hätten die Freunde aus Gladbachs neuer Partnerstadt Butscha geschrieben und von Herzen ein schönes Feiern gewünscht: „Mehr geht nicht.“

Brauchtumschef verkündet „Bergisches Grundgesetz“

Gemeinsam mit dem designierten Kinderdreigestirn, Prinz Felix II. (Breuer), Bauer Tom (Knauthe) und Jungfrau Sofie (Winter), schunkelten die angehenden Tollitäten mit den Jecken im Saal zum „Stammbaum“ der Bläck Fööss.

Das von Gerstlauer selbstbewusst verkündete erste „Bergische Grundgesetz“ war da per Applaus längst mit mehr als Zwei-Drittel-Mehrheit der Jecken im großen Saal des Rathauses Stadtmitte angenommen, das Mottolied von Werner Müller im Kanon der Feiernden verklungen.

Bei der anschließenden Party im Bocker Saal bekamen die Jecken mit hochkarätigem Programm von den Paveiern bis zu Strunde-Pänz, von StadtRand bis zu den Steinenbrücker Schiffermädchen einen fulminanten Vorgeschmack auf die bevorstehende Session des Karneval-Comebacks.


Das Bergische Grundgesetz

§ 1 Räts um Rhing herrscht Sunnesching

§ 2 Bergisch is herrlich

§ 3 Gläbbisch is nit schäbbisch

§ 4 Dat Wasser vun d’r Strung hält Gläbbisch schwer in Schwung

§ 5 Op d’r Hüh un im Tal fiere mer dä Karneval

§ 6 Hin un her, krütz un quer – mehr hüppe och im Kreisverkehr

§ 7 Uns Jungfrau es un bliev en Frau

§ 8 Lommer maache, lommer laache

§ 9 Mir fiere wie jeck in d’r Kneip an d’r Eck

§ 10 Mähste mit, blievste fit

§ 11 D’r Zoch kütt!