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In Köln geortetDiebe klauen Lasten-E-Bikes der Stadt Bergisch Gladbach – Polizei kann nichts tun

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann fährt bei Sonnenaufgang mit einem Lastenfahrrad über einen Feldweg in der Region Hannover.

Ein Mann fährt bei Sonnenaufgang mit einem Lastenfahrrad über einen Feldweg.

Unbekannte haben die Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung ausgetrickst und Lasten-E-Bikes im Wert von 11.000 Euro gestohlen. Anbieter Nextbike konnte die Fahrräder orten – aber nicht sicherstellen.

CO₂-Vermeidung, Klimakrise, umweltverträgliche Mobilität: Die Zeichen der Zeit haben viele verstanden und verzichten möglichst auf Fahrten mit dem Verbrennerauto oder auf Flüge, jedenfalls innerhalb Deutschlands.

Auch die öffentlichen Hände, etwa Stadt und Kreis, tun eine Menge, um ihre Bürgerinnen und Bürger von den Vorteilen des Umweltverbundes aus öffentlichen Verkehrsmitteln, elektrischen oder konventionellen Zweirädern und Schusters Rappen zu überzeugen. Im Prinzip klappt das immer besser, manchmal wird aber auch Lehrgeld fällig: Denn nicht nur gute Menschen haben das Biken für sich entdeckt.

Der Stadt Bergisch Gladbach sind, wie erst jetzt bekannt wurde, zwei teure Lasten-E-Bikes im Gesamtwert von netto 11.000 Euro abhandengekommen.

Fahrräder konnten in Köln-Deutz geortet, dort aber nicht sichergestellt werden

Immerhin: „Bei den gestohlenen E-Lastenrädern handelt es sich nicht um Tünnes und Schäl“, versichert Stadtsprecherin Sandra Kampmann auf Anfrage – das sind die beiden elektrischen Lastenesel, die für verwaltungsinterne Zwecke angeschafft wurden, aber noch nicht so recht zum Einsatz gekommen sind.

Die Firma nextbike konnte die gestohlenen Räder zwar in Köln-Deutz orten, wo sie aber nicht sichergestellt werden konnten.
Stadt-Sprecherin Sandra Kampmann

Vielmehr gehören die seit September 2023 abgängigen Fahrräder zu einem Kontingent von sieben E-Lastenrädern der Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach, die diese an Nutzerinnen und Nutzer verleiht. Laut Sprecherin Kampmann hatten sich die Täter unter einer „Fake-E-Mail“, einer gefälschten E-Mail-Adresse, angemeldet und waren dann auf uns davon. Die Sprecherin weiter: „Die Firma nextbike, über die der Verleih der Räder läuft, konnte die gestohlenen Räder zwar in Köln-Deutz orten, wo sie aber nicht sichergestellt werden konnten. Die Firma erstattete Anzeige, leider bislang ohne Erfolg.“

So reagiert die Stadt Bergisch Gladbach auf den Diebstahl

Die fünf verbliebenen E-Bikes hat die Stadtverkehrsgesellschaft nach dem Diebstahl erst einmal aus dem Verkehr gezogen, um die Versicherungsfrage zu klären. Inzwischen sei eine Diebstahlsversicherung gefunden worden.

Kampmann: „In den nächsten Tagen gibt die Stadtverkehrsgesellschaft die Bikes wieder zum Verleih frei; diese wurden zusätzlich mit einem verstärkten Diebstahlschutz ausgestattet.“ In Zukunft sollten zudem die E-Mail-Adressen der Kunden verifiziert werden, um gefälschte Anmeldungen zu vermeiden.

Darum kommt Nextbike nicht an die gestohlenen Fahrräder

Wie es sein kann, dass die Verleihfirma die teuren Bikes zwar in Deutz via Ortungschip lokalisieren konnte, diese aber immer noch nicht in Bergisch Gladbach zurück sind, erklärt nextbike-Sprecherin Mareike Rauchhaus: „Wenn die Räder sich auf nicht öffentlich zugänglichem Gelände befinden, haben wir keine Möglichkeit, diese herauszufordern oder eben selbst mitzunehmen.“

Auch stoße die GPS-Ortung immer da an Grenzen, wo es sich um Mietshäuser handele. Denn da ja nicht klar sei, in welcher Wohnung genau sich das Objekt befinde, „bräuchte es praktisch für jede Wohnung einen Durchsuchungsbefehl“, so die Sprecherin.

Generell gestaltet es sich eher schwierig, unsere Räder nach Diebstahl zu veräußern.
Firmensprecherin Mareike Rauchhaus

Dass den staatlichen Ermittlern die Hände derart eng gefesselt sind (in der Nachbarstadt Köln sorgte Ende Januar die zunächst folgenlose Ortung eines geklauten Handys in einer Mietwohnung für Furore), ist im ersten Moment vielleicht schwer nachzuvollziehen.

Aber spätestens bei der Vorstellung, dass die eigene Wohnung von der Polizei bloß deshalb auf links gedreht werden könnte, weil in der Nachbarschaft ein Fiesling wohnt, dürfte sich bei den meisten Bürgern ein wenig Verständnis für die Rechtslage einstellen.

Darum dürften es die Diebe schwer haben, die gestohlenen Räder zu verkaufen

Für das Rechtsempfinden der großen, nicht-kriminellen Bevölkerungsmehrheit hat Firmen-Sprecherin Rauchhaus im Übrigen einen anderen Trost: „Generell gestaltet es sich eher schwierig, unsere Räder nach Diebstahl zu veräußern.“

Das würden die Diebe sicher bald merken. Die Rahmen hätten eine „sonst so auf dem Markt nicht erhältliche Form“, die auch designrechtlich geschützt sei. Rauchhaus: „Dies ist der beste Diebstahlschutz, ebenso ist der Markenname „nextbike“ neben Rahmennummer in den Rahmen eingefräst.“ Zudem seien die Räder natürlich mit Rahmenschloss gesichert.