- Die Feldstraße und den Rheinhöhenweg nutzen Autofahrer gerne, wenn die Bensberger Straße mal wieder dicht ist.
- Anwohner sind genervt und fordern Tempo 30.
- Wie realistisch ist diese Forderung?
Bergisch Gladbach – Autofahrer, die ab dem frühen Nachmittag von Gladbach nach Bensberg unterwegs sind, kennen Feldstraße und Rheinhöhenweg in Heidkamp gut. Ist die Bensberger Straße (wie häufig) dicht, geht es als Alternativroute häufig durch diese beiden Wohnstraßen. Richtung Sand und Herkenrath kann das Stauknäuel der Gladbacher/Bensberger Straße umfahren werden. Aus Sicht der Autofahrer ist die Trasse die einzige Verbindung, mit der ein Ausweichen bei Staugefahr auf der Bensberger Straße möglich ist. Entsprechend stark befahren sind Feldstraße und Rheinhöhenweg.
Dagegen wehren sich jetzt einige Anwohner, die eine Initiative „Zone 30“ gegründet haben. Sie fordern eine Herabstufung der Geschwindigkeit von Tempo 50 auf 30 (wie im umliegenden Wohngebiet) und ein Aus für die Vorfahrtregelung auf dieser Achse. Bislang profitieren Autofahrer von Vorfahrtschildern und können relativ problemfrei das Wohngebiet queren. Bei einer Änderung würde rechts vor links gelten, der Verkehrsfluss sich ändern. Im Anwohnerschreiben, im Oktober bei der Stadt eingegangen, wird über die unangepasste Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer geklagt, Passanten und Radler seien gefährdet. „In diesem Wohngebiet wohnen 4000 bis 5000 Menschen. Es gibt demzufolge auch viel Verkehr zu den Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen und nichtöffentlichen Einrichtungen. Gerade die Sicherheit der Kinder bereitet uns hier große Sorgen.“
Unterschriften werden gesammelt
Die Mitglieder der Initiative sammeln bereits Unterschriften, um sie in den nächsten Wochen an Bürgermeister Lutz Urbach zu übergeben. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC unterstützt das Anliegen. Teil des Bürgerantrags ist auch die Öffnung des unteren Teils der Feldstraße für den Radverkehr. Bislang ist dieses letzte Stück Einbahnstraße.Die Stadt ist seit längerem dabei, den Antrag zu prüfen. Im Frühjahr hat ein sogenanntes Datenerfassungsgerät aufgenommen, wie viele Autos unterwegs sind und wie schnell sie fahren. Ergebnisse wird die Stadt voraussichtlich in der Junisitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses präsentieren. Diese Zahlen sind als Entscheidungsgrundlage für die Politik wichtig.
Im Februar hatten bereits die Mitglieder der Verkehrsbesprechung über die Situation im Rheinhöhenstraße gesprochen. Ergebnis: vermehrt Blechschäden in den vergangenen Jahren, wohl der Baustellensituation in der Innenstadt geschuldet seien. Die Initiative weist ebenfalls auf die Dauerbaustelle hin: Die Wohnstraßen seien deshalb zur Schleichstrecke geworden, und viele Autofahrer würden aus Bequemlichkeit die Route beibehalten. Der Verkehr habe zugenommen.
Für die Ordnungsbehörde hat auf Nachfrage der Politik Fachbereichsleiter Peter Widdenhöfer erste Pflöcke festgezurrt. Nach der vor Jahrzehnten erfolgten Unterscheidung zwischen Hauptverkehrsstraßen und 30er-Zonen seien beide Straßen als Haupterschließung zwischen Sand und Heidkamp festgelegt worden. Sie könnten deshalb nicht einfach mit Tempo 30 ausgewiesen werden.