EröffnungsfeierNeues Stadtteilhaus in Gladbach-Hand soll Raum für Anwohner bieten
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Bergisch Gladbach – „Eine Eröffnungsfeier unter Corona-Bedingungen haben wir bisher auch noch nie organisiert“, meinte Martin Schäfer von der Katholischen Jugendagentur LRO zur Eröffnung des neuen Stadtteilhauses im Stadtteil Hand mitten im Neubaugebiet. Das bedeutete: Pressegespräch per Zoom-Meeting, Eröffnungsfeier per Stream im Internet und einer Handvoll Gäste vor Ort. Danach Live-Konzert mit Sänger Chris Koch von den „Boore“.
Gute Stimmung war dennoch angesagt für das Hermann-Löns-Forum und die Kita „Windrad“. Denn die Einrichtung, die die Katholische Jugendagentur gGmbH in Kooperation mit der Stadt Bergisch Gladbach in gut einem Jahr gebaut hat, soll Impulse geben für ein gutes Miteinander der Anwohner im Viertel – ein offener Ort mit vielen Angeboten: Im Foyer steht ein Ansprechpartner bereit für den Empfang, ein „Raum der Stille“ für Angehörige aller Religionen lädt dazu ein, sich zu besinnen und vielleicht das Gespräch mit Gott zu suchen.
Schon bald sollen im Mehrzweckraum und in den Gruppenräumen, den Beratungsräumen und im Foyer Veranstaltungen, Gespräche und Angebote für die Freizeit gemacht werden. Dazu kommt noch die Kita Windrad mit 58 Plätzen in drei Gruppen.
„Wenn morgens die Kinder in der Kita sind, können die Eltern mit anderen in Kontakt kommen oder aber Unterstützung bekommen bei den Mitarbeitern aller Dienste und Koordinationsstellen im Haus“, sagte Thomas Droege, Geschäftsführer der KJA. Dazu gehöre auch ein Graffiti-Projekt, das die Kinder mitgestalten können, abends werden Fitnessangebote gemacht: „Ein Haus der Begegnung und der Fülle.“
Fließend sind die Übergänge von der Kita zum Stadtteilhaus – man hofft auf einen stetigen Strom von Besuchern, die zu Multiplikatoren der Angebote werden. „Genauso sehen die neuen Wege aus, die die Gesellschaft und die Katholische Kirche gemeinsam mit den Menschen gehen sollten“, so Droege. „Die enge Kooperation mit der Stadt und der Pfarreiengemeinschaft Bergisch Gladbach-West ist dafür ein Zeichen.“ Auch Pfarrer Wilhelm Darscheid erkennt die neuen Chancen: „Im Herman-Löns-Viertel mit 1000 neuen Bewohnern ist nun ein Begegnungsort, wo sich Gemeinde neu entwickeln kann.“
Mit überraschender Offenheit betonte Generalvikar Dr. Markus Hofmann vom Erzbistum Köln die Bedeutung des neuen Ortes: „Hier soll Kirche sein, egal mit welchem Hintergrund.“ Auch Bürgermeister Frank Stein zeigte sich begeistert von der Stimmung: „Es ist ein Tag des Aufbruchs für ein Miteinander in einem offenen Haus, das für die multikulturelle Gesellschaft einen großen Beitrag leisten kann.“
„Menschenfreundliche Architektur“
Er sprach seinen Dank aus an das Architektenpaar Angelika und Hans Peter Bilo für die „menschenfreundliche Architektur mit bleibendem Wert für unsere Stadt“. Beide hatten das Projekt als Architekten und Bauleiter betreut und sich immer noch unermüdlich mit den letzten Handgriffen im Gebäude beschäftigt. „Wir haben unser Etappenziel erreicht – dies ist unser letztes großen Projekt“, erklärte Angelika Bilo, „und dann können wir uns unseren Enkeln widmen.“
Der erste Eindruck vom Gebäude ist überwältigend: Viel Holz, viel Licht, viele Rundungen. Große ovale und runde Lichthöfe gibt es auf allen Etagen. Die umliegenden Flure und Räume und das Foyer sind hell und luftig, farblich aufeinander abgestimmt – man schaut ins Grüne. In der Kita fällt ein kleiner Rückzugsraum auf, der sich in eine der Rundungen schmiegt, in einem Raum steht eine Wiege aus Weidenrohr. Angelika Bilo erklärte das Konzept für das Stadtteilhaus: „Wir hoffen, dass die Leute das annehmen ohne Hemmschwellen, jeder soll hier hereinkommen.“