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EinweihungHaus der Wirtschaft in Bergisch Gladbach ist endlich fertig

Lesezeit 3 Minuten
Im Vordergrund steht der Neubau, noch zwischen Erdhügeln. Im Hintergrund ist der Altbau zu sehen.

Die Büros des Neubaus der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land in Bergisch Gladbach sind schon bezogen.

Die Kosten für den Erweiterungsbau der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land sind auf sieben Millionen Euro geklettert.

Der Erweiterungsbau der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land mit Sitz in Bergisch Gladbach-Schildgen entspricht bei der Raumgestaltung modernsten Trends in Bezug auf Nachhaltigkeit. Der sieben Millionen Euro teure zweistöckige Neubau, hell und gradlinig, passt sich architektonisch dem Altbau an. Davon können sich die rund 80 Gäste überzeugen, die am Montag zur Einweihung des Hauses gekommen sind.

„Damit ihr ein neues Bild in eurem Haus aufhängen könnt, haben wir ein Bild gemalt“, überreichen Mio und Anna, beide fünf Jahre alt, zu Beginn der Feier ein selbstgemaltes farbenfrohes Kunstwerk an Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Die Kinder und Erzieher der direkt benachbarten Awo-Kita Schildgen haben zwei Jahre lang hautnah den Baufortschritt mitverfolgt, inklusive der damit verbundenen Geräuschkulisse.

Die Nachbarschaft musste viel Geduld und Verständnis aufbringen

Großer Dank für Verständnis und Geduld ist ihnen sowie allen anderen Nachbarn an der Altenberger-Dom-Straße gewiss. „Uns ist es ganz wichtig, die gute Nachbarschaft zu erhalten.“ Ebenso erwähnt Marcus Otto in seiner Dankesrede alle am Bau beteiligten Betriebe – vom Raumausstatter, über den Fliesenleger, Schreiner bis zum Medientechniker – natürlich auch den Gladbacher Architekten Bernd Zimmermann.

Auf die Idee, ein neues Haus zu bauen, sind die Vorstandsmitglieder 2013 bei einer Klausurtagung in Dresden gekommen. „Ein sehr großes Wagnis, das war uns allen bewusst“, erinnert sich Kreishandwerksmeister Willi Reitz. „Aber wir haben an unser Motto ‚Zukunft ist unser Auftrag‘ geglaubt“, sagt Reitz und deutet zum Beweis zum Fenster mit dem Ausblick auf den Neubau: „Wir haben es geschafft.“

Die Tiefgarage wird Anfang November fertiggestellt

Noch nicht ganz, aber fast: Die Tiefgarage mit 48 Parkplätzen für Beschäftigte und Besucher soll Anfang November fertiggestellt sein. Der Innenhof muss noch gepflastert und gestaltet werden, dort türmen sich aktuell noch Baumaterialien. Die Außenanlagen mit Wegen und Zugängen zum Gebäude müssen ebenfalls noch angelegt werden.

In dem Neubau sind 1200 Quadratmeter neue Büroflächen entstanden. Dort sind zum Teil bereits die Eigenbetriebe der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land eingezogen: Unternehmensverband Bergisches Land, die KHBL-Service- und Wirtschaftsgesellschaft, KHBL-Steuerberatungsgesellschaft und die Unternehmer Akademie Bergisches Land: „Zusammen sind wir das Haus der Wirtschaft, ein Problemlöser für alle rechtlichen und betrieblichen Schwierigkeiten“, betont Marcus Otto. Es sei ein Service-Standort für die Handwerksbetriebe entstanden zu rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerrechtlichen Fragen.

Die Kosten sind auf sieben Millionen Euro geklettert

„Bei der Innenausstattung haben wir auf Nachhaltigkeit gesetzt“, erläutert Marcus Otto bei einem kurzen Rundgang. Die Holzelemente als Wandgestaltung sollen nicht nur optisch gefallen. „Sie verbessern vor allem die Akustik.“ Die offene Decke gebe bewusst den Blick frei auf Rohre und Schläuche zur Kühlung und zum Heizen: „Wir wollen unser Handwerk nicht verstecken, sondern zeigen“. Nicht fehlen darf ein großer Konferenzraum, ausgestattet mit entsprechender Technik.

Auf den Moment der Präsentation haben alle lange warten müssen. 36 Monate dauerte es allein, bis die Stadt Bergisch Gladbach die Baugenehmigung erteilen konnte auf dem Grundstück außerhalb eines B-Plans. Dann verzögerten die allgemeinen Lieferschwierigkeiten in der Corona-Zeit die Bauzeit um ein Jahr. Die zuerst auf 6,5 Millionen Euro kalkulierten Investitionskosten, finanziert aus Eigenkapital, sind jetzt auf sieben Millionen Euro geklettert, berichtet Marcus Otto.

Seinen „Lieblingsnachbarn“, den Kindern der Awo-Kita, verspricht Marcus Otto zum Schluss seiner Ansprache, dass das ihnen eigentlich für den Einweihungstermin versprochene Bobbycar-Rennen in der Tiefgarage nachgeholt wird: „Sobald die Bauarbeiten fertig sind.“