Ein außergewöhnliches Ambiente hat die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land für ihr erstes offizielles Wiedersehen gewählt.
Bergisches LandKreishandwerkerschaft feiert Wiedersehen im Rohbau in Bergisch Gladbach
Weiß gedeckte Tische stehen zwischen Betonsäulen im Rohbau; an den Tischen: der Präsident der Handwerkskammer zu Köln ebenso wie Oberbergs Landrat und die versammelte Spitze der bergischen Wirtschaft.
2018 Beschluss zum Neubau gefasst, 2024 soll Gebäude in Schildgen fertig sein
2018 bereits hat die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land beschlossen, ihre Zentrale an der Altenberger-Dom-Straße 200, um einen Neubau zu erweitern. Bis zur Baugenehmigung dauerte es mehrere Jahre; nun soll der Neubau, in dem auch einige Mieter Platz finden werden, in gut einem Jahr fertig sein.
„Manchmal werde ich gefragt: Warum baut Ihr? Und warum jetzt? Und dann sage ich: Weil wir es können“, begrüßte Kreishandwerksmeister Willi Reitz die fast 100 Gäste. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass es „einige Hürden“ gegeben habe, die Corona-Pandemie und Preissteigerungen am Bau das Projekt weiter verzögert hätten. Reitz’ besonderer Dank galt dabei den Vorständen der Kreishandwerkerschaft: „Ihr seid ein tolles Team.“
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Der Neubau werde „gespickt mit modernster Technik“ und so klimaneutral wie möglich betrieben, sagte Reitz. Und mit Blick auf die geplante Fertigstellung im nächsten Jahr: „Wieso wir jetzt ein Baustellenfest machen? Weil wir endlich mal wieder mit euch allen feiern wollten“, so der Kreishandwerksmeister. Und augenzwinkernd setzte er mit Blick zu seinem Hauptgeschäftsführer hinzu: „Und weil es Zeit wird, dass endlich mal wieder jemand einen ausgibt.“
Dabei brach Reitz im Hinblick auf die aktuellen Debatten eine Lanze für die Demokratie – und Europa. „Es gibt eine Partei, die Europa abschaffen will“, bedauerte der Kreishandwerksmeister. „Aber ohne unsere ausländischen Mitmenschen würde dieses Gebäude nicht stehen – und würde vieles in Deutschland zusammenbrechen.“
Hauptgeschäftsführer Marcus Otto dankt Architekten, Stadt und Nachbarn
Beim Architekten, der Stadt und den Nachbarn bedankte sich der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto. Seinen „Lieblingsnachbarn“ , den Kindern von der Awo-Kita hinter dem Neubau stellte er in Aussicht, dass sie nach Fertigstellung und vor der Eröffnung der Tiefgarage unter dem Neubau diese für ein Bobbycar-Rennen nutzen könnten. Das dürfte nicht nur die zum Baustellen- und Sommerfest der Kreishandwerkerschaft gekommenen Erzieherinnen freuen.
Insgesamt 1200 Quadratmeter neue Büroflächen entstehen laut Marcus Otto in dem Neubau. 950 Quadratmeter habe der Altbau, so der Hauptgeschäftsführer im Gespräch mit dieser Zeitung. Dazu entstehen in der Tiefgarage 62 Stellplätze für Autos.
Baukostensteigerung von rund einer halben Million Euro
Wie alle aktuellen Bauprojekte habe man auch beim Erweiterungsbau der Kreishandwerkerschaft mit Baukostensteigerungen zu kämpfen gehabt, sagt Kreishandwerksmeister Willi Reitz. So lägen die endgültigen Baukosten wohl um eine halbe Million Euro über dem ursprünglich geplanten Betrag. Im Vergleich zu manch öffentlichem Bauprojekt sei das angesichts der aktuellen Preissteigerungen aber ja durchaus noch im Rahmen, so Reitz. Insgesamt, so Reitz dürften sich die Gesamtbaukosten am Ende auf etwa sieben Millionen Euro belaufen.
Dass die Räume sich noch vor der Eröffnung auch hervorragend zum Feiern eignen, konnten die Gäste am Montagabend bei einer von den Gastgebern angekündigten „kulinarischen Offenbarung“ genießen. Für die sorgte mit etlichen Gaumengenüssen Wolfgang Hartmann, der früher als Koch bei Vierling gearbeitet hat und sich jüngst mit eigenem Catering selbstständig gemacht hat. Eine weitere Kostprobe einer erfreulichen Zukunft.