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Baustelle SchloßstraßeErneut stürzt Fußgängerin in Bergisch Gladbach über Pflasterstein

Lesezeit 3 Minuten
Geschäfte, die Baustelle in der Mitte der Straße sowie das neue Granitpflaster sind zu sehen.

So sieht die Unfallstelle in der Schloßstraße in Bensberg heute aus. Als die Rösratherin stürzte, war der neu gepflasterte Weg noch schmal.

Es ist bereits der vierte Unfall in der Schloßstraße in Bensberg. Der Pflasterstein lag im Baustellenbereich mitten auf dem neu gemachten Gehweg.

Erneut ist eine Passantin auf der Schloßstraße gestürzt und hat sich verletzt. Sie stolperte über einen Pflasterstein, der mitten auf dem Weg lag. „Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, da lag ich schon der Länge nach auf dem Boden“, sagt die Rösratherin Monika Paffendorf. Die Stadt sieht sich nicht in der Verkehrssicherungspflicht und verweist auf die Baufirma.

Diesmal ist der Unfall im Baustellenbereich auf der gegenüberliegenden Seite vom Einkaufscenter passiert. Monika Paffendorf vermutet, dass Bauarbeiter den Granitstein, der zum neuen Pflaster der Schloßstraße gehört, vergessen haben, wegzuräumen. „Ich war auf dem Weg zu einem Arzttermin“, berichtet sie. Das war am 25. November 2024.

Auf so einem neuen Bodenbelag rechnet man doch nicht mit einem solchen Hindernis.
Monika Paffendorf, Sturzopfer

Für Fußgänger hätte zu diesem Zeitpunkt bereits ein schmaler Streifen entlang der Geschäfte mit dem neu verlegten Granitpflaster zur Verfügung gestanden: „Auf so einem neuen Bodenbelag rechnet man doch nicht mit einem solchen Hindernis.“ Es habe sich ja nicht um eine dieser unebenen, mit Matten und Schotter eingerichteten Notpassagen gehandelt: „Die Bodenplatten waren verlegt, die Bauarbeiten liefen nebenan in einem abgesperrten Bereich.“

Mehrere Passanten hoben die Gestürzte auf. Dass das Hindernis dort nicht hingehörte, hätten die Bauarbeiter sofort gemerkt, glaubt Monika Paffendorf. „Sie räumten den Stein weg, bevor die Unfallstelle fotografiert werden konnte.“ Eine anschließende ärztliche Untersuchung ergab offene Schürwunden an beiden Knien sowie Prellungen der rechten Schulter.

Die Baufirma lehnt Anspruch auf Schmerzensgeld ab

Erst danach konnte sich die 75-Jährige um ihre zerbrochene Brille kümmern. Die Optikerin konnte aber die Gläser in eine neue Fassung setzen, dann habe sie endlich mit dem Auto nach Hause fahren können.

"Es handelt sich um den zweiten Unfall im Bereich der Baustelle auf der Schloßstraße, der die Stadtverwaltung erreicht", sagt Stadtsprecher Patrick Ortmanns. Zwei weitere Unfälle, über die diese Zeitung berichtet hatte, ereigneten sich außerhalb der Baustelle. Die Verkehrsversicherungspflicht innerhalb der Baustelle liege bei der Baufirma, nicht bei der Stadt Bergisch Gladbach. Von der Haftpflichtversicherung der Baufirma haben die Eheleute Paffendorf vor kurzem Post bekommen.

Jeder Fußgänger müsse sich auf Unwegsamkeiten oder Hindernisse einstellen und offenen Auges durch einen solchen Bereich gehen, heißt es in dem Brief. Und weiter: „Es ist nicht unüblich, dass Werkzeug oder Baumaterial nicht sofort beiseite geräumt werden können und zunächst verarbeitet werden müssen.“

Für Ehemann Walter Paffendorf ist das nicht akzeptabel: „Das ist doch an den Haaren herbeigezogen. Meine Frau ist gestürzt, weil Baumaterial nicht ordnungsgemäß gelagert wurde.“ Die Paffendorfs wollen einen Anwalt einschalten, um Schadensersatz für die Brille und Schmerzensgeld durchzusetzen. Monika Paffendorf sagt, sie sei sonst gerne immer mal nach Bensberg zum Einkaufen gefahren: „Jetzt erstmal nicht mehr.“