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Sprungturm und BabybeckenPolitik schimpft wegen Mängeln im Wipperfürther WLS-Bad

Lesezeit 3 Minuten
Ein Junge springt vom Sprungturm im WLS-Bad

Der Sprungturm im WLS-Bad ist seit Herbst 2021 gesperrt, Anfang August soll er wieder benutzbar sein.

Der Sprungturm ist seit fast zwei Jahren gesperrt, das Babybecken soll immerhin bald wieder benutzbar sein.

Es gibt Probleme mit dem Sprungturm, dem Kleinkinderbecken, dem Außenbecken: Das städtische Walter-Leo-Schmitz-Bad ist in keinem guten Zustand. Das beschäftigt auch die Politik. Was ist ein Schwimmbadbesuch ohne einen Sprung vom Einer oder Dreier? Seit Herbst 2021 ist der Sprungturm im Walter-Leo-Schmitz-Hallenbad gesperrt. Ärgerlich auch für die DLRG, die den Turm zur Ausbildung benötigt.

Doch nun gibt es gute Nachrichten: „Anfang August soll der Turm mutigen Badegästen wieder zur Verfügung stehen“, teilte Renate Brüning, die Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, unserer Zeitung mit. Wenige Tage zuvor war das WLS-Bad Thema im Rat gewesen und hatte bei der Politik für große Verärgerung gesorgt.

Beim Sprungturm gibt es nicht nur ein Problem

Beim Sprungturm gibt es gleich mehrere Probleme: Das Gleitlager des 3-Meter-Bretts ist defekt. Die Stadt beauftragte ein Fachunternehmen, das zu dem Schluss kam, dass eine Reparatur mit Ersatzteilen nicht möglich sei. Die Stadt musste die Arbeiten daraufhin ausschreiben, ein Statiker berechnete außerdem Haltepunkte und Abstände der Tragelemente neu, ein zweites Ausschreibungsverfahren startete. Dafür wurde ein Angebot abgegeben, nach der Prüfung erfolgte der Auftrag.

Außerdem entsprach das Geländer des Sprungturms nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen: Querverstrebungen, auf die man klettern kann, sind nach einem Umfall in einem anderen Schwimmbad nicht mehr zulässig. Fachleiter Marius Marondel teilte im Rat mit, dass das Außenplanschbecken derzeit leider nicht benutzbar sei. Der Grund dafür: Der Abfluss war verstopft, beim Versuch, die Ablagerungen abzufräsen, sei ein Rohr beschädigt worden, das nun ausgetauscht werden müsse. Diese Arbeiten wurden laut Gebäudemanagement am Montag abgeschlossen.

Kinderplanschbecken im Walter-Leo-Schmitz-Bad ist gesperrt

Ebenfalls gesperrt, zum Leidwesen von vielen jungen Eltern, ist das Kleinkinderplanschbecken im Innenbereich des Bades, weil die Farbe des Beckens absplittert und die Gefahr besteht, dass Kleinkinder diese Splitter verschlucken. Der Grund dafür: Das Becken aus glasfaserverstärktem Kunststoff liegt in einem nachträglich angebauten Wintergarten. Direkte Sonneneinstrahlung und aggressives Chlor haben das Material altern lassen.

Das Becken wurde nach Angaben der Stadt in den vergangenen Jahren mehrfach mit einem neuen Innenanstrich mit einer speziellen, für den Schwimmbadbereich entwickelten Farbe gestrichen. Das Problem: Diese Farbe hält nicht mehr lange, weil das Glasfaserbecken alterungsbedingt keinen tragfähigen Untergrund mehr bildet. Die Zeiträume zwischen den Neulackierungen des Beckens werden deshalb immer kürzer.

Inzwischen sind aber auch die Anschlüsse des Kleinkinderbeckens undicht, das Becken muss eigentlich umfassend saniert werden. Weil die Ferien beginnen und das Kleinkinderplanschbecken sich großer Beliebtheit erfreut, soll der Anstrich des Beckens noch einmal erneuert werden. In ein bis zwei Wochen könne neues Wasser eingelassen werden, versprach Marondel.

Für die Verwaltung gab es im Rat heftige Schelte: „Vor zehn Jahren wurde das Bad groß saniert, seitdem folgt Mangel auf Mangel“, kritisierte Hermann-Josef Bongen (CDU). Und er fragte, warum man das marode Kleinkinderbecken aus Glasfaser nicht durch ein Edelstahlbecken ersetze. Statt Lösungen zu präsentieren, spreche die Verwaltung immer nur von Ausschreibungen und Angeboten, die man erst einholen müsse. „Geht das nicht ein bisschen einfacher und kleiner?“ fragte Bongen.

Auch SPD-Fraktionschef Frank Mederlet forderte einen möglichst schnellen Austausch des maroden Beckens, das müsse aus dem laufenden Haushalt möglich sein. Nötig sei eine familienfreundliche Lösung, „sonst wird es schwierig für die Zukunft des Bades“, so Mederlet.

Beide Politiker lobten das Schwimmbadpersonal, das sehr bemüht sei, die Defizite auszugleichen. „Wann kann der Sprungturm freigegeben werden?“, wollte Andrea Münnekehoff (Grüne) wissen. Sie erinnerte daran, dass die Verwaltung im April den August als Datum genannt habe. Eine zeitliche Aussage sei nicht möglich, antwortete Fachbereichsleiter Marondel im Rat. Doch nun scheint die Lösung hierfür in Sicht.