Lukas Kotthaus drehte am Wochenende in Wipperfürth und Nümbrecht Szenen für seine neue Produktion. Vorher musste er um Genehmigungen kämpfen.
DreharbeitenLiebesfilm vor oberbergischer Kulisse
Am Kaffeewagen am Spielplatz auf den Ohler Wiesen ist reger Betrieb. Zwei junge Frauen sitzen am Tisch davor und unterhalten sich. An einem anderen Tisch sitzt eine Mutter und telefoniert, während ihr Sohn mit dem Eis kleckert. Eine Kundin kauft sich einen Kaffee und geht wieder. Es ist eine Probe zu Lukas Kotthaus' neuem Film „Kein Wort für die Liebe“.
Es geht um die aufkeimenden Gefühle zwischen Julia und Mathias, der taub ist. Kotthaus schaut sich die Szene konzentriert an und gibt letzte Anweisungen. „Bei dir müssen wir noch das Timing verändern!“ sagt der Regisseurin zu der Kaffeekundin, dann schaut er wieder durch die Kamera, ob auch alles Wichtige im Bild zu sehen ist.
Andere Szene wird im Nümbrechter Kurpark aufgenommen
An diesem Pfingstwochenende laufen die Dreharbeiten wieder auf Hochtouren. Lukas' Mutter Simone Kotthaus unterstützt das Projekt maßgeblich. Sie organisiert die Requisiten für den Film und sucht die Drehorte im ganzen Kreis. Dazu besorgt sie die erforderlichen Drehgenehmigungen, und da gibt es auch schon mal Probleme, wie sie verrät: „Diese Szene wollten wir eigentlich in einer anderen Gemeinde drehen, aber da erhielten wir nach langem Hin-und-her dann letzten Montag die Absage.
Gottseidank bekamen wir dann noch schnell die Drehgenehmigung für hier.“ Der Kurpark in Nümbrecht und der Friedhof in Wermelskirchen sind an diesem Wochenende weitere Drehorte. Vier bis fünf Stunden Drehzeit plant das Team in Wipperfürth ein, am Ende werden davon im fertigen Film nur wenige Minuten zu sehen sein.
Wipperfürther arbeitet mehr als zwei Jahre lang an dem Projekt
Insgesamt soll der Film 100 Minuten lang werden, länger als die ersten beiden von Lukas Kotthaus. Damit erhofft sich das Team bessere Chancen, bei einem Filmverleih angenommen zu werden. Lukas Kotthaus ist zufrieden mit dem aktuellen Stand der Arbeiten. Er erzählt, dass er von den Erfahrungen der vorhergehenden Filme profitiert. „Man verbessert sich mit jedem Tag und auch, wenn's mal nicht so läuft, lernen wir daraus.“ Von der Idee bis zur Premiere hat er gut zweieinhalb Jahre eingeplant. Die erste Drehbuchfassung hat der junge Produzent mit den Hauptdarstellern gemeinsam noch einmal überarbeitet. Der Grund: Schauspieler Nils Rohwedder ist auch im echten Leben taub und hilft mit, die Szenen so authentisch wie möglich zu gestalten. Kotthaus möchte in seinem Film auch über Sprachbarrieren aufklären und für die Themen der Menschen in gesellschaftlichen Nischen sensibilisieren.
Danach ging es in die Feinplanung der Drehorte und Requisiten. Die 21 Drehtage sind noch nicht das Ende: Parallel wird schon die Filmmusik komponiert und Schnitt und Feinarbeiten werden auch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Die Premiere ist für Frühjahr nächsten Jahres geplant.
Vor wenigen Wochen konnte der junge Produzent auf einem Münchner Filmfestival einen weiteren Achtungserfolg erringen. Sein Film „Wann immer ich die Sonne sehe“ war für den Camgaroo Avard in der Kategorie „Liebe, Glaube, Hoffnung“ nominiert. Seine Erfahrungen dort stimmen ihn positiv: „Auch, wenn wir nicht gewonnen haben, so ist es doch interessant, neben welchen anderen Filmen wir nominiert waren. Da können wir durchaus mithalten.“