Der Bielsteiner Rosenmontagszug erlebte einen Zuschauerandrang wie noch nie. Wir zeigen die schönsten Bilder.
Kalorien bis zum AbwinkenDas sind die schönsten Fotos vom Bielsteiner Rosenmontagszug
Die Unterzuckerung muss in Bielstein gewaltig gewesen sein. Die Zahl der Kamellesammler ist jedenfalls größer denn je beim ersten Rosenmontagszug nach der pandemischen Ebbe. Prinz Michael Becher hatte angesichts des bestellten trockenen Wetters („War nicht billig!“) große Hoffnungen, die noch übertroffen werden. Der Zugweg über die Bielsteiner und Schlanderser Straße ist dicht gesäumt von allem, was Beine und Sammeltüten hat.
Entsprechend gut gelaunt sind auch Jungfrau Helmine und Bauer Zimbo bei der traditionellen Abnahme vor dem Start. Wie üblich begrüßt das Dreigestirn dabei die gekrönten Kollegen der Nachbarvereine aus Denklingen und Ründeroth, die nach den eigenen Sonntagszügen nun vom Ornat befreit besonders ausgelassen feiern.
Zugkommentator Helge Tripp ist derweil vom Wetter so begeistert, dass er auf der Bühne am Busbahnhof dem dreimaligen „Bielstein Kapaaf“ noch öfter als sonst ein „Spanien olé“ anfügt. Die Zahl der Gruppen ist mit 24 niedriger als zuletzt, es sind aber auch neue Teilnehmer am Start.
Der Ortsverein der Grünen hat seinen Landtagsabgeordneten Marc Zimmermann dabei und wirbt in Tierkostümen für den Erhalt der Artenvielfalt. Vizebürgermeisterin Barbara Degener verteilt Biomöhren. Ebenfalls in warme Felle gehüllt sind „Die Verrückten vom Dorf“, eine neue Marienhagener Formation, die einen mobilen Zoo auf die Straße bringt.
Dieringhauser schieben einen Bob durch die Straßen
Ehrensache ist die Teilnahme natürlich für die Bielsteiner Tennisfreunde und Eishockeyspieler. Der originellste Beitrag kommt aber von den TSV-Leichtathleten aus der Dieringhausener Nachbarschaft, die einen jamaikanischen Bob durch die Menge schieben. Mit tollen Wagen dabei sind auch wieder die Reichshofer Froschköppe als Krümelmonster und die „Wilde 13“, diesmal als Ghostrider mit flammendem Kopfschmuck, zudem die karnevalistischen Touristen aus Schönenbach und Oesinghausen.
Herausragende Stimmungskanonen sind im Bielsteiner Rosenmontagszug wieder die vereinseigenen Tanzgruppen. Angefangen bei den niedlich-bunten Lollipops, über die Crazys, die ein Disneyland auf Rädern bevölkern, und die Raketen, die sich diesmal von einem gleichnamigen Biermischgetränk inspirieren ließen, bis hin zu den Tanzmäusen.
Der Elferrat rollte im fahrenden Bierkasten durch den Zug
Die haben ihr Narren- in ein Raumschiff verwandelt und versichern: „Die Mäuse starten durch“. Die Flugleitung liegt natürlich bei Gaby und Volkmar Winkler. „Corona hat uns ein paar Äste abgebrochen“, sagt der altgediente Betreuer. „Jahrelang hatten wir keine Auftritte. Aber jetzt waren die Leute in den Sälen so begeistert – das gibt uns neuen Aufschwung.“
Ein Bielsteiner Alleinstellungsmerkmal ist der fahrende Bierkasten, von dem herunter der Elferrat heimisches Köln unter die Leute bringt und sie noch einmal auftankt für die angemessene Begrüßung des Dreigestirn am Zugende.
Das ist bekanntlich nur vorläufig. Dennoch gibt es eine beachtliche Abwanderung nach dem ersten Durchgang. Ist denn noch immer nicht jedem geläufig, dass der Zug in Bielstein zurückkommt? Die, die dageblieben sind, freuen sich über eine größere Kamelleportion. Der Vorrat muss ja ein Jahr reichen.