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SchülervertretungStadt Wiehl hat ein neues offenes Ohr für junge Leute

Lesezeit 2 Minuten
Junge Leute spielen Menschenkicker.

Beim „Wiehler Sommer“ hatten 700 Jugendliche kürzlich viel Spaß. Das Fest gilt als Erfolg der Jugendbeteiligung.

Das Jugendamt will die jungen Leute in Wiehl mit einem neuen Format noch mehr an der Politik beteiligen.

Außer Zora (13) tauchte kein jugendlicher Vertreter der beiden Sportverbände auf. Der Nachwuchs von BV 09 Drabenderhöhe und BSV Bielstein, der in der Ausschusssitzung unter dem regelmäßigen Tagesordnungspunkt „Jugend gefragt“ seine Anliegen vorbringen sollte, war verhindert. Die Beteiligung der jungen Leute an der Stadtentwicklung erweist sich auch in Wiehl immer wieder als dickes Brett. Doch die Stadtverwaltung lässt sich nicht entmutigen.

Der städtische Jugendpfleger Holger Ehrhardt nannte in der Sitzung den „Wheelpark“ am Rand des Freizeitparks, wo auch an diesem Nachmittag Skateboarder ihre Runden drehten, ein Paradebeispiel dafür, was auf Initiative von jungen Leuten möglich ist. Der städtische Beigeordnete Peter Madel wies zudem auf den „Wiehler Sommer“ hin, der kürzlich wieder mit rund 700 Jugendlichen gefeiert wurde. Ehrhardt will darum die laufenden Kinder- und Jugendbeteiligungsformate fortsetzen, sei es das „Speed-Debating“ oder die Reihe „Jugend gefragt“. Doch er hat auch ein neues Projekt an den Start gebracht.

Lob von der Wiehler Politik

Um die Beteiligungsformate zu bündeln und einen regelmäßigen direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, hat Ehrhardt im Mai erstmals eine Stadt-Schülervertretung (Stadt-SV) einberufen. 20 Jugendliche folgten der Einladung. Die Schülervertreter der Grund- und weiterbildenden Schulen sollen sich künftig mindestens dreimal im Jahr im Ratssaal treffen, um auf kurzem Weg mit der Stadtverwaltung Sorgen und Nöte zu besprechen und Projekte auf den Weg zu bringen.

„Die Schülervertreter bilden den kompletten Querschnitt der jungen Leute ab sechs Jahren ab“, erläuterte Holger Ehrhardt. Demnächst will er auch die Freie christliche Bekenntnisschule und die Förderschulen dazu bitten. Es gehe darum, möglichst viele Kinder und Jugendliche frühzeitig in das demokratische Verfahren einzubinden.

Von den Ratsfraktionen gab es viel Lob für die Initiative der Stadtverwaltung. Christoph Hastenrath (SPD) bat allerdings darum, auch die Vereine einzubinden. Barbara Degener (Grüne) könnte sich vorstellen, der Stadt-SV ein eigenes Budget zur Verfügung zu stellen.

Manche Probleme lassen sich auch ohne Geld lösen, wenn man alle Schülervertreter an einem Tisch hat. Jugendpfleger Holger Ehrhardt berichtete dem Ausschuss, dass das Auftakttreffen der Stadt-SV von einem „überraschend guten Zusammenspiel der Altersgruppen“ geprägt war.

Der mutige Schülersprecher der Bielsteiner Grundschule habe vorgebracht, dass viele seiner Schulkameraden von unguten Gefühlen geplagt würden, wenn sie an den älteren TOB-Sekundarschülern vorbei zu ihrer Schule gehen. Der TOB-Vertreter wolle das Thema aufgreifen und habe betont: „Das geht ja nicht, dass Ihr da Angst habe.“