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Staatsschutz ermitteltPartnerschaftsbaum für Israel wurde ausgerissen

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Ein Pflanzfeld im Pflaster einer Fußgängerzone.

An der Pflanzstelle in der Straße „Im Weiher“ ist nur noch der Stein zu finden, der auf die Bedeutung des Baumes hinweist.

Die Vorsitzende des Freundeskreises Wiehl/Jokneam fürchtet, dass es sich um eine israelfeindliche Aktion handelt.

Noch unbekannte Täter haben den Baum ausgerissen, der in der Wiehler Innenstadt der Partnerschaft mit der israelischen Stadt Jokneam gewidmet war. Die Sachbeschädigung muss kurz vor dem 7. Oktober, dem Jahrestag des terroristischen Überfalls der Hamas auf Israel, stattgefunden haben. Die Partnerschaftskomiteevorsitzende Judith Dürr-Steinhart fürchtet darum, dass die Tat einen antiisraelischen Hintergrund hat.

Die Stadt Wiehl hat die Sachbeschädigung angezeigt. Wegen des möglichen politischen Motivs beschäftigt sich der polizeiliche Staatsschutz in Köln mit dem Fall.

Aktion der Bürgermeister von Wiehl und Jokneam

Der ursprüngliche Partnerschaftsbaum wurde in der Straße „Im Weiher“ anlässlich der Gründung der Städtepartnerschaft Wiehl-Jokneam vor mehr als 30 Jahren von den damaligen Bürgermeistern Werner Becker-Blonigen und Simon Alfasi und dem damaligen Vorsitzenden des Freundeskreises Wiehl/Jokneam, Gerhard Hermann, gepflanzt. Eine Tafel weist auf den Hintergrund hin. Die nun herausgerissene hochstämmige Felsenbirne ist eine spätere Ersatzpflanzung, die wegen der schwierigen Standortbedingungen nicht sehr stark entwickelt war und ohne schweres Gerät entwurzelt werden konnte, bevor der oder die Täter sie an der Rathauskreuzung ablegten, berichtet die Stadt Wiehl.

Dürr-Steinhart weist darauf hin, dass an den Partnerschaftsbäumen für Crimmitschau und Hem sich niemand vergriffen hat. So geht sie davon aus, dass die Beschädigung als „eine der in ganz Deutschland zunehmenden israelfeindlichen, antisemitische Aktionen“ zu interpretieren ist. „So wurden jüngst in der sachsen-anhaltinischen Stadt Zeitz alle zehn Stolpersteine, mit denen die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus vor Ort wachgehalten werden sollte, aus den Gehwegen gerissen.“

Die Stadt Wiehl, teilt die Vorsitzende mit, beabsichtige gemeinsam mit dem Freundeskreis Wiehl/Jokneam einen neuen Baum zu pflanzen, um die Verbundenheit mit ihrer israelischen Partnerstadt zu bekräftigen.