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MehrwertsteuererhöhungBielsteiner Brauereichef in Sorge um die Zukunft der Gaststätten

Lesezeit 2 Minuten
Dr. Axel Haas

Dr. Axel Haas hält in Zeiten von Inflation und hohen Energiepreisen nichts von einer Erhöhung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie.

Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf neunzehn Prozent sehen Brauer und Gastronomen mit Sorge und Angst.

Die Freien Brauer, ein Werteverbund, zu dem auch die Bielsteiner Erzquell Brauerei gehört, schlagen Alarm.

Die geplante Mehrwertsteuererhöhung von aktuell sieben auf 19 Prozent in der Gastronomie ab Januar 2024 werde nicht nur die Restaurants und Kneipen schwer treffen, sondern auch die Brauereien. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Eine Entwicklung, die zudem von Verbraucherseite negativ bewertet werde, wie es heißt.

Gastronomie: Besucher setzen den roten Stift an

Die angespannte finanzielle Lage werde dazu führen, dass Verbraucher weiter sparen müssen und daher bei Besuchen in der Gastronomie den roten Stift ansetzen werden. Die Gastronomie in Deutschland hat im Schulterschluss mit allen Verbänden der Getränke- und Lebensmittelwirtschaft in den letzten Monaten intensiv für eine dauerhafte Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen und Getränke gekämpft. „Umfragen belegen, dass gut 75 Prozent der Bevölkerung die Appelle der Verbände unterstützen“, heißt es weiter.

Die Freien Brauer, schließen sich diesen Forderungen an und äußern ernsthafte Bedenken hinsichtlich der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie, die von der Bundesregierung zum 1. Januar 2024 geplant ist. Die Erhöhung des bisher reduzierten Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent werde jedoch nicht nur die Gastronomiebranche drastisch belasten und laut Dehoga zu einer bundesweiten Schließung von rund 12 000 Betrieben führen, sondern sie wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Brauereien haben, fürchten die Freien Brauer.

Gastronomie: Fast zwei Millionen Menschen beschäftigt

„Die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf 19 Prozent würde nicht nur die Gastronomie treffen, die in Deutschland fast zwei Millionen Menschen beschäftigt und während der Pandemie nur knapp überlebt hat. Sie würde auch unsere mittelständischen Familienbrauereien belasten, die in ihrer jeweiligen Heimatregion vor allem auf die regionalen Gastronomiebetriebe bauen“, erklärt Jürgen Keipp, Geschäftsführer der Freien Brauer.

Die Gastronomie habe durch Corona genug gelitten, sagt Erzquell-Chef Dr. Axel Haas. Erst seien die allgemeinen Kosten gestiegen, jetzt solle noch die Mehrwertsteuer kommen. „Das geht gar nicht“, sagt Hass, der mit Blick auf das nahende Ende des Jahres eine rasche Entscheidung fordert. Die Kunden seien ohnehin zurückhaltender wegen der Inflation und der eigenen Energiekosten. „Und wenn ich sehe, mit welchen Zahlen die Bundesregierung sonst so jongliert, sollte man es bei der aktuellen Höhe der Mehrwertsteuer in diesem Bereich belassen können.“

So oder so sei die Branche noch immer nicht auf dem Niveau der Zeit vor Corona. Hinzu komme, dass viele tageweise schließen müssten, weil sie keine Personal mehr hätten. Da komme eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Unzeit.