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„Bleibe Oberbergerin“Waldbrölerin ist Bundesvorsitzende des Studierendenverbands RCDS

Lesezeit 3 Minuten
Aileen Weibeler steht am Rednerpult

In ihrer neuen Funktion wird Aileen Weibeler (23) an den monatlichen Sitzungen des CDU-Bundesvorstands teilnehmen. Foto: Schwarz/LSS-Concepts

Auch am Tag nach der Wahl ist Aileen Weibeler die Freude durchs Telefon anzuhören: „Jetzt ist eine Oberbergerin Vorsitzende des größten und ältesten Studentenverbands Deutschlands“, sagt sie. Die 23-Jährige, geboren und aufgewachsen in Waldbröl, ist neue Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Die Bundesdeligiertenversammlung hat die Jura-Studentin am Samstag im Berliner Adenauerhaus mit 67,7 Prozent der Stimmen gewählt. In ihrer neuen Funktion rückt die Oberbergerin als kooptiertes Mitglied automatisch in den CDU-Bundesvorstand.

Vor fünf Jahren begann Aileen Weibeler in Waldbröl ihre parteipolitische Karriere: „Ich bin pünktlich zum Wahlkampf für den Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen in die Junge Union und die CDU eingetreten.“ Sie hat Wahlkampf gemacht für Bodo Löttgen und Dr. Carsten Brodesser, Plakate aufgehängt, Flyer verteilt. „Und am Wahlkampfstand auf dem Markt das Gespräch und den direkten Kontakt mit allen Generationen gesucht.“ Für die Politik hatte sie sich schon vorher interessiert, am Hollenberg-Gymnasium auch eine Politik-AG gegründet.

Aileen Weibeler war zuvor Vorsitzende des RCDS Nordost

Auf der Suche nach der richtigen Partei sei ihr schnell klar geworden, dass nur die CDU infrage kam, die sie auch in lokalpolitischen Gremien vertrat. Mit dem Abi in der Tasche ging es dann 2018 zum Studium nach Berlin. Dort fungierte die 23-Jährige bis Samstag als Vorsitzende des RCDS Nordost – das ist der Landesverband Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern.

Warum in die Hauptstadt? Die Entscheidung für Berlin sei bei einer bildungspolitischen Fahrt gefallen, an der Aileen Weibeler als Schülerin auf Einladung des früheren oberbergischen CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach teilgenommen hat, sagt sie. „Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Fahrt machen konnte, denn ich habe mich tatsächlich direkt in das schöne, politische Berlin und in den Bundestag verliebt.“

An der Spree fand sie nicht nur einen Studienplatz an der Freien Universität in Jura, sondern auch einen Nebenjob im Bundestag – erst im Besucherdienst, später als Mitarbeiterin des niedersächsischen CDU-Abgeordneten Eckhard Pols. „Da war der Traum dann wahr“, resümiert die Waldbrölerin. Zurzeit ist sie neben ihrem Studium in der Landespolitik tätig und arbeitet im Berliner Abgeordnetenhaus für einen Politiker. Dennoch steht für sie fest: „Ich bin und bleibe Oberbergerin.“ Auch wenn sich Aileen Weibeler konsequent in der neuen Heimat engagiert und dort auch in die Junge Union eingetreten ist.

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Dort stellte sie fest: „Im Gegensatz zum Oberbergischen, wo die Welt noch in Ordnung ist, weht der Wind in Berlin rauer.“ Ein RCDS-Sticker auf dem Notebook könne schon zu Anfeindungen führen. „Dabei sind wir in der Uni zwar alle unterschiedlich sozialisiert, aber wir sind doch gerade erst aus der Schule raus und frei im Kopf für andere Ideen, sodass man ordentlich miteinander umgehen kann.“

Den christdemokratischen Studentenverband lernte sie recht bald „als Forum für Gleichgesinnte“ kennen, wurde Vorsitzende des RCDS Nordost. Nun hat sie den nächsten Schritt gemacht. Der RCDS-Bundesverband hat seinen Sitz auch in Berlin. Aber auch in der Hauptstadt kann man Leute aus der alten Heimat treffen. Aileen Weibeler hat dort zum Beispiel den ehemaligen Waldbröler Bürgermeister Christoph Waffenschmidt (CDU) kennengelernt.