Oberberg – Die Frage, wie man Kontakt zu guten Nachwuchskräften knüpfen kann, treibt Oberbergs Unternehmen zunehmend um. Der demografische Wandel hat längst Auswirkungen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, im ländlichen Raum noch mehr als in den Ballungszentren.
Aufwand, der sich in
Resultaten niederschlägt
Ein klassisches Dilemma, wenn man davon ausgeht, dass jede Firma den Anspruch hat, gute Leute einstellen zu wollen. „Sie als Mittelständler können es sich nicht leisten, einen oder zwei Flops einzustellen“, warnte Prof. Dr. Christian Averkamp, Dekan des Campus Gummersbach der Technischen Hochschule (TH) Köln bei der Veranstaltung „Technikbegeistert – meine Fachkräfte von morgen“ des Fachkraftwerks Oberberg vor zahlreichen Vertretern mittelständischer Unternehmen.
Unter dem Dach des Fachkraftwerks haben sich zwölf Partner zu einem Team zusammengeschlossen, berichtete Uwe Cujai, Leiter der Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises, und unterstrich die Bedeutung des Themas für die Unternehmen.
Ziel der kompakten Veranstaltung war, die vielen Ansatzpunkte vorzustellen, an denen Unternehmer mit Nachwuchskräften in Kontakt treten können und wie sie an den MINT-Angeboten (kurz für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) partizipieren können.
Denn das geht in Oberberg „von der Kita bis zum Campus“, sagte Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln. „Das ganze Portfolio haben sicher die wenigsten Unternehmer auf dem Schirm“, vermutet er. Am Donnerstag gab es deshalb erstmals eine Vorstellung sämtlicher Möglichkeiten.
Auszug: Es gibt für Kindergartenkinder das „Haus der kleinen Forscher“, es gibt „MINT für Minis“, das Schülerlabor InvestMINT Oberberg, das schulbegleitende Programm „MINT – Fit for Future“ – alles Angebote, die Kerstin von Scheidt vom Bildungsbüro Oberberg vorstellte.
Und es gibt Wettbewerbe, es gibt die Herbstakademie. Wie das alles in der Praxis aussehen kann, berichteten Axel Pitsch, Personalleiter bei der Wiehler Firma Kampf Schneid- und Wickeltechnik, und Wolfgang Cieplik, Geschäftsführer beim Wiehler Logistiker Unitechnik. Beide engagieren sich entsprechend, und beide stellten in ihren Vorträgen heraus, dass ihr Engagement durchaus mit Aufwand verbunden ist – aber dass es Resultate gibt. Im Fall von Kampf zum Beispiel 300 Bewerbungen um einen der Ausbildungsplätze.
Mit dem TH-Campus Gummersbach und den über 5000 Studierenden gibt es eine Institution, die jede Menge Anknüpfungspunkte biete, sagte Dietmar Hardt, an der TH zentraler Ansprechpartner für Unternehmen: Nebenjobs, Praxissemester, Abschlussarbeiten und am Ende vielleicht eine Vollzeitstelle. Nachwuchskräfte: Es gibt sie.
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